Sonntag, 26. August 2012

Eigene Lieblingstexte - Erzählungen

Dieser Artikel widmet sich meinen Erzählungen. Die Romane bekommen einen eigenen Beitrag.
Am Anfang steht eine ganz einfache Frage: Habe ich Lieblingsgeschichten unter den Texten, die ich geschrieben habe? Antwort: Ja, klar. Darauf folgt auch gleich die zweite Frage: Heißt das, die anderen Geschichten mag ich nicht sonderlich? Antwort: Nein, auf keinen Fall.

Die Sache ist ganz einfach: Ich mag alle meine Geschichten. Sonst hätte ich sie nicht veröffentlicht. Ich lasse mich zwar dummerweise hin und wieder aus dem Konzept bringen oder verunsichern, aber unterm Strich ist die Sache tatsächlich so simpel: Von allen Geschichten, die ich bisher veröffentlicht habe, mag ich jede einzelne. Von der Praxis, eine Handvoll tolle Texte mit einem Stapel Füllmaterial auffetten, halte ich nichts. (Das ist eine Sache, die mich oft bei Musik-CD's rasend gemacht hat.) 

Aber natürlich gibt es immer wieder Stories, auf die man als Autor ganz besonders stolz ist. Das kann gar nicht anders sein. Es gibt Momente, da kommt alles zusammen und am Ende steht eine Geschichte, die man so nicht geplant hat und die einen selbst beeindruckt. 

Ein paar davon möchte ich hier kurz erwähnen:

Im Band Am Anfang war die Tat ist es die Titelgeschichte. Das war die erste Story, die ich in der fiktiven Stadt Criterion angesiedelt habe. (Criterion ist eine wunderbare Schöpfung, die ich selbst erst nach und nach erforschen muss. Es gibt ein paar Erzählungen von dort, weitere werden folgen, vielleicht sogar ein Roman.) Die Geschichte kommt ganz ohne Dämonen und Monster aus. Statt dessen gibt es Äxte. Und Zorn und Frust. Und viele Körperteile. Oh, und da das eine meiner Geschichten ist, findet sich jede Menge expliziter Sexkram darin.

Um mich gebetsmühlenartig zu wiederholen, ich bin auf jede einzelne Geschichte stolz, aber diese Story ist in diesem Band mein ganz persönlicher Favorit.

Im Band Ferve der Dreckfresser gibt es die sehr lange Erzählung "Expedition" auf die ich sehr stolz bin und es gibt die kürzere Geschichte "Teenieslasher", die eigentlich nur aus lesbischem Sex, mörderischem Gemetzel und zwei Ermittlern bei der Tatortbesichtigung besteht. Das zu schreiben war ziemlich erheiternd. Mir sind dabei all die sattsam bekannten Klischees aus Serialkiller Filmen im Kopf herumgespukt. "Expedition" ist wie die vorhin erwähnte Erzählung "Am Anfang war die Tat" ebenfalls in Criterion angesiedelt und unternimmt eine Reise in die Eingeweide der Stadt. Das wären die beiden Highlights, wenn ich welche auswählen müsste.

Im Band Killer Klown ist es besonders die Geschichte "Jagdinstinkt", die ich ins Herz geschlossen habe. Eine vollkommen durchgeknallte Splatterstory. Überdreht, ekelig, geil. Verdankt sehr viel dem frühen Sam Raimi. Die Geschichte soll eine Fortsetzung bekommen - ich bin einfach auf die Heldin scharf :-) "Chaos de luxe" ist ein kurzer Roman zum Thema "Wenn einer eine Reise tut...", bei dem mir die Stimmung besonders gut gefällt.

Der Band Is' was, Doc ist im positiven Sinn problematisch. Da bin ich sowohl auf die Titelgeschichte, auf die Story "Und es begab sich" sowie auf "Sägespäne in Blut" sehr stolz. Ich mag auch die vierte Erzählung, "Der Chirurg der Unterwelt" sehr gern, natürlich. Aber die Wahl zwischen den ersten drei Geschichten fällt mir schwer. Alle sind lang und schräg. Und vor allem "Is' was, Doc" enthält viel (kranken) Sex - gepaart mit Wahnsinn. Buchstäblich todschick. "Und es begab sich" ist eine alternative Schöpfungsgeschichte und "Sägespäne im Blut" ... ach, selber lesen, das ist einfacher.

Ich mag auch die Geschichten, die anderswo erschienen sind, so "Cooking Kangoo" im Super Pulp 2 von Evolver Books. Eine Science Fiction Geschichte, die immer wieder als Cyberpunk deklariert wird, was gar nicht meine Absicht war.
Und es gibt die (zum jetzigen Zeitpunkt) noch unveröffentlichte Story "Ein einfacher Tag für ein
einfaches Gemüt", die für eine Anthologie von Sven Klöpping bei p.machinery vorgesehen ist. (Das ist mein derzeitiger Stand des Wissens - ob überhaupt was aus dieser Anthologie wird, weiß ich gar nicht). Auch "Ein einfacher Tag für ein einfaches Gemüt" ist eine Science Fiction Geschichte, mythologisch-esoterisch angehaucht, durchaus derb.

Ich mag alle Geschichten, wirklich. Aber wäre ich durch widrige Umstände (Weltuntergang oder so) gezwungen, ein paar Lieblinge auszusuchen, dann wären es von den bisher veröffentlichten Werken die genannten Erzählungen.

Die Texte, die noch ihrer Veröffentlichung bzw. ihrer Fertigstellung harren, habe ich hier extra noch nicht genannt. Da wird sich erst zeigen, wo die persönlichen Lieblinge heranwachsen. Ich sage nur so viel, es gibt schon jetzt ein paar Verdächtige :-)

Und wenn ich ein wenig mehr von den Story-Bänden verkaufe, stehen die Chancen gut, bald wieder ein paar Lieblingsgeschichten auflisten zu können.

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