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Mittwoch, 4. März 2015

Back in Action

Ich bin die letzten Wochen mit einer - das englische Wort gefällt mir besser - Relocation beschäftigt gewesen, oder anders ausgedrückt, ich bin übersiedelt. Mit Familie und tausenden Büchern. Verfluchte Plackerei, dabei habe ich den geringsten Bücherstand seit vermutlich Jahrzehnten! Ist immer noch geistesgestört viel, wenn man alles aus Regalen in Schachteln packen muss.

Jetzt habe ich den Wahnsinn endlich hinter mich gebracht - die obligatorischen Kleinigkeiten fehlen noch, aber das sind nur mehr lästige Nebengeräusche, wie sie wohl die meisten von uns kennen.

Jetzt ist endlich wieder die Bahn frei, mich um das Schreiben zu kümmern und um die Aktualisierung meiner Online-Präsenzen. Ich weiß, ich habe es schon mehrmals gesagt, aber ich möchte endlich auch diesen Blog hier wieder aktiver gestalten.

So werde ich dieses Jahr zwei Bücher als Self-Pub Titel rausbringen, neben der Fantasy-Trilogie für meinen Stammverlag, also zum Schreiben habe ich viel wie nie zuvor zu tun. Ich werde auf alle Fälle danach trachten, diesbezüglich hier den einen oder anderen Artikel zu posten, was sonst noch, das ist in der Schwebe - ganz egal, was ich in vorigen Beiträgen erwähnt habe. 

Alles bewegt sich fort und nichts bleibt, wie Platon es so schön ausgedrückt hat. In diesem Sinne - bis demnächst.

Sonntag, 4. Januar 2015

Hallo zusammen!

Hi!

Schönes neues Jahr & alles Gute!

Ich weiß, dass ich den Blog hier in den letzten Monaten ziemlich vernachlässigt habe. Sorry. Er hat sich für das, was ich ursprünglich damit vorhatte, letztendlich ein wenig als überzählig, als redundant, erwiesen.

Die Tagebuchform, für die er vorgesehen war, habe ich letztlich nicht wirklich umgesetzt und starte sie jetzt auf der eigenen Website. Die Schreibwerkstatt, die ich aufgrund des Arbeitsvolumens des letzten Jahres nur sporadisch führen konnte, ist ebenfalls dorthin abgewandert. Außerdem gibt es seit einigen Monaten einen Newsletter, auch der beansprucht Inhalte, die letztlich hier fehlen.

Filme, die ich mir angesehen habe und hier rezensieren wollte - bei weitem nicht so viele gesehen und dann die Zeit zum besprechen gefunden, wie ich dachte. 

Dazu kommen neben der verstärkt ins Spiel gebrachten Website auch Facebook und Twitter und Tumblr und Pinterest, sowie das totale Stiefkind G+, mit dem ich schon länger nichts anzufangen weiß. Sehr viele Auftritte, die bedient werden müssen und die allesamt - in meinen Augen, für mich - ihren Sinn und ihre Berechtigung haben.

Ich gebe den Blog nicht auf, werde ihn weiterhin benützen, vorläufig vermehrt dazu, auf andere meiner Aktivitäten zu verweisen, bis ich ein Konzept dafür gefunden habe. Bei dem Volumen an Arbeit, das mir dieses Jahr bevorsteht, wird das allerdings einige Zeit brauchen.

Immerhin gilt es, eine Trilogie von Fantasy-Romanen zu vollenden und zwei Horror-Romane zu schreiben. Ungeplante Kleinigkeiten werden sich dazugesellen, das ist absehbar.

Mal sehen, was ich für dieses lauschige Plätzchen hier für eine Verwendung finde :-)


Sonntag, 13. Juli 2014

Aha?

Heute, Sonntag, kurz in den Blog geschaut um ein paar ältere Artikel über das Schreiben, die ich hier mal losgelassen habe, rauszufischen, aktualisieren und auf meine Website zu übersiedeln - das ist u.a. auch Leseranfragen geschuldet und da mir die Idee generell gut gefällt, mache ich das.

Interessant ist die heutige Besucherzahl. Die liegt, und wir haben kurz nach 13 Uhr, schon jetzt doppelt so hoch wie gestern den ganzen Tag über oder aber auch deutlich über dem Rest der Woche. Ich habe nicht die geringste Idee, weshalb. Postings sind schon länger überfällig - zuletzt mangelte es mir deutlich an Zeit dafür. Das, was ich jetzt schnell mache, erfordert weniger Konzentration als das Schreiben und darum nutze ich dieses kurze Zeitloch - bei uns kränkelt es gerade ein wenig.

Ich muss ein Manuskript querlesen, das nicht von mir stammt und nach offenkundigen Fehlern suchen. Ich muss die Korrekturen meines letzten Buches - Gott der Tentakel - die ich gestern zurückbekommen habe, durchgehen. Ich arbeite derzeit am nächsten Buch - Prinzessin 3: Die letzte Kriegerin (11/2014).Ich habe ein paar Pläne für die Bücher der nächsten paar Jahre aufgestellt - die teilweise kippen werden, wie das bei solchen Plänen eben immer wieder passiert. Ich habe in den Zyklen und den Metaversen meiner Werke gewühlt und dort korrigierend eingegriffen .... kurz, Zeit ist im Augenblick extreme Mangelware. Nun, immerhin 3 Tage Urlaub ohne Computer waren drinnen.

Darüberhinaus habe ich mir - welcher Teufel mich auch geritten haben mag - einen Tumblr zugelegt, eine Pinterest Pinnwand und irgendwie juckt mich jetzt auch noch Twitter .... mal sehen. Als ob ich unterm Strich so viel zu erzählen hätte. Ha ha ha, klar, aber das gehört in Bücher ;-)

Aber einen Blogeintrag hier ... schon länger nicht. Die für mich rätselhafte Besucherzahl bestätigt aber eine Sache, die zu den Klischees gehört: Du kannst nicht wirklich beeinflussen, bei wie vielen Leuten du womit Interesse weckst. Es mag gelingen, es mag in die Hosen gehen. Du kannst natürlich deine Arbeit so auslegen, dass die Wahrscheinlichkeit höher ist, aber Garantie ... nie.

Du kannst nur schauen, wenn du mal Interesse geweckt hast, womit dir das gelungen ist und versuchen, die Leute mit entsprechendem Befriedigen dieser Interessen bei der Stange zu halten. Wenn das zwanghaft wird, verschwindet dein Publikum wieder. Man dar nie den Instinkt unterschätzen - Leser können riechen, wenn du ihnen mit deinen Werken Honig ums Maul schmieren willst, der dir selbst eigentlich egal ist oder gar nicht schmeckt. 

Bist du hingegen ehrlich und das, was du fabrizierst, verbreitete den Duft der Authentizität, dann wirst du eine treue Gefolgschaft aufbauen können - vielleicht langsam, vielleicht kleiner, als dir lieb ist, aber es wird.

Ob Blog oder Buch, die Leser finden dich, wenn ihnen danach ist.

Montag, 23. Juni 2014

Das Online-Imperium Festa und was man als Autor daraus mitnehmen kann

Ich bin durch ein Leserposting auf meiner Website auf die Idee gekommen. Ist beknackt, aber lustig, weil es einen Verlag betrifft, dessen Programm ich sehr schätze und - wie ebenfalls in dem Dialog auf der Website erwähnt - ich die Festa Extrem Reihe für eine großartige Angelegenheit halte.

Außerdem gibt es ja ein neues Festa-Imprint - Deltus.de. Das ist auf SciFi und Fantasy spezialisiert - und hier sind auch die Zombiebücher gelandet, die man bei Festa vermissen könnte!!! Also für Horrorleser wie mich ebenfalls nicht zu verachten.
Und - KAIJU!!! Die bringen KAIJU Romane raus, wie geil!
.
Also, das Imperium Festa hat tatsächlich sage und schreibe 11 verschiedene Webauftritte:

Festa Verlag
-- die Website
-- der Festa eBook-Shop
-- Festa bei Facebook (gigantische Zahl von Fans, da wird sich Deltus.de plagen müssen, um auch nur annähernd an diese Zahl zu kommen)
-- Festa bei Google + (wobei da nicht ganz klar ist, ob das was wird, was aber vorläufig egal ist, da G+ wirklich nie in Fahrt kommt und wer weiß, ob das überhaupt bleibt ...)
-- Festa bei Twitter
-- Festa bei Pinterest (noch im Aufbau begriffen, noch nicht das ganze Programm dort) man sehe sich bitte die einzelnen Programmordner an - wie großartig die Cover gehäuft aussehen, das gefällt mir richtig gut)

Deltus.de
-- die Website (nach dem selben Prinzip aufgebaut wie die Festa-Site, was Sinn macht)
-- Deltus.de bei Facebook (noch in den Anfängen und hier sieht man auch schon, wie viel schwerer es ist, Science Fiction Leser zum posten/kommentieren zu bewegen als Horror-Leser)
-- Deltus.de bei Twitter (ist nicht so mein Ding, das Twitter-Zeug)
-- Deltus.de bei Tumblr (Tumblr ist in mancher Beziehung besser als Facebook)
-- Deltus.de bei Pinterest (sehr nett, das wird schon ...)

Allein die schiere Masse an Auftritten finde ich wahnsinnig. Aber gut, das muss wohl so sein, wenn man - in Teilen sicher notwendig - auf das althergebrachte, ohnehin zerbröselnde System des Buchhandels verzichten muss/will/soll. Was davon ist allerdings für einen Autor brauchbar?

Tumblr ist meinem Dafürhalten nach weit benutzerfreundlicher als FB. Es ist gwöhnungsbedürft, wohl keine Überraschung, aber man hat weit mehr Möglichkeiten mit dem Layout zu agieren, man kann fett und kursiv schreiben, man kann Links in Text einbetten, alles sehr praktisch.

Das Teilen funktioniert recht einfach und auch die Suche ist viel befriedigender. Tumblr ist stark bildlastig und eher weniger kommentierfreudig.Ich habe ein paar Feeds abonniert (Keene, Gaiman, Barker, etc...) mir einmal die Admin-Bereiche angesehen, mich aber bisher nicht dazu überwinden können, für mich selbst sowas einzurichten, obwohl es mir gefällt.

Pinterest ist ein reines Bilderspiel. Man postet und teilt Bilder, organisiert sie nach Belieben in Ordnern und hat 499 Zeichen Platz, um zu kommentieren. Das Spiel hat seinen Reiz - siehe die optische Wucht der Festa Ordner. Ein sehr nettes Spiel.

Bei beiden Gemeinschaften habe ich den Eindruck, dass es nicht so einfach ist, an Fans ranzukommen und man sehr viel Geduld braucht, um Follower zu sammeln. Außer natürlich, man hat einen Porno-Tumblr, dann geht das vermutlich sehr flott ;-) 

Was mich angeht, einen Tumblr einzurichten das reizt mich im Moment einen Tick weniger, als das Pinterest-Ding. Das gefällt mir sehr gut. Beides ist eine Frage der Zeit, eigentlich sollte ich ja schreiben. Ob man als Autor aus all dem Nutzen ziehen kann, weiß ich einfach nicht. FB hat sich für mich schon mehrmals als nützlich erwiesen, auch wenn ich phasenweise wenig hinschaue und gar nicht so oft Kommentare bekomme oder kommentiere.

G+ erscheint mir schlicht und ergreifend tot und außer automatisch Postings aus dem Blog dorthin zu verlinken, tue ich eigentlich nicht viel. Da bin ich ziemlich enttäuscht, weil ich eigentlich gehofft hatte, das würde sich als würdiger FB- Konkurrent bzw. in weiterer Folge sogar als FB-Ersatz eignen.

Wieweit eine Bilderseite für einen Schreiber wichtig/nötig/hilfreich ist, puh, das abzuschätzen tue ich mir schwer. Tumblr ist langfristig sicher brauchbar, das denke ich durchaus. Twitter, das ist eine gemischte Sache. So ganz ist diese Kurznachrichten-Geballere nicht mein Fall, aber für andere funktioniert Twitter wunderbar, Michael Marcus Thurner zum Beispiel.

Ein Blog neben einer Website macht vermutlich auf den ersten Blick mehr Sinn. Man muss nur die Inhalte aufteilen, alles doppelt zu führen ist fad und interessiert Leser, die man mal für sich gewonnen hat, vermutlich weniger. Verweisen von Blog auf Website und umgekehrt ist hingegen sehr ok.

Ach ja, da ist ja auch noch Xing ... ha ha ha, fuck it. Von den anderen Möglichkeiten, die es noch gibt, habe ich nichts ausprobiert.

Gut, also das mindeste was ein Autor braucht ist eine Website - mit Newsletter (sollte man ausprobieren, kann man ja bei mangelndem Erfolg wieder lassen) - und/oder einen Blog. FB, man kann auch ohne, da gibt es genügend Beispiele. Der sonstige Kram - das ist eine sehr persönliche Angelegenheit.

Ausprobieren sollte vermutlich alles, mit viel Geduld wenigsten 1, besser wahrscheinlich 2 Jahre betreuen und dann schauen, was unterm Strich rauskommt. Die Zeit dafür zu erübrigen ist eine ganz andere Sache, wird sich nicht immer ausgehen. Aber nur FB erscheint mir nicht sinnvoll. Aber mal schauen.

Viel Erfolg beim ausprobieren!
John

NACHTRAG: beim Teilen dieses Beitrags nach G+ hat sich der Scheiß aufgehängt und ich musste es mehrmals probieren, ehe das geklappt hat. Also, G+ ist wirklich eine eher irgendwie unglückliche, holprige Sache ... außer man heißt wohl Wil Wheaton oder Andreas Eschbach ;-)


Freitag, 13. Juni 2014

Newsletter

Ab Ende Juli/Anfang August starte ich einen Newsletter. Der Plan ist es, etwa 1x im Monat eine Infomail mit gemischtem Inhalt zu versenden.

Darin erzähle ich ein wenig über das Schreiben, über meine Bücher, eventuell neue Cover vorgestellt. Dazu ein paar Links zu verschiedenen Themen, ein wenig Plauderei über interssante Bücher oder Filme, je nachdem, und was sonst noch so anfällt und mir einfällt. Natürlich auch ein wenig Eigenwerbung, aber eben nicht nur oder gar vorrangig.

Klingt einfach, ist einfach dauert nicht lang und liefert dafür im Gegenzu monatlich ein paar Minuten Unterhaltung.

Interessiert? Zur Anmeldung einfach meine Website besuchen, Anmeldung in der rechten Navi-Leiste. Der Name ist optional. Die übliche Bestätigungsmail ... äh, bestätigen ;-) und das war es dann auch schon.

Ich freue mich über jedes Abo. 

Have fun,
John

Montag, 2. Dezember 2013

Eine Art making-of

Warum sind Bücher so, wie sie sind? Eine gute oder blöde Frage, je nachdem, wie man es sehen will. Die simple Antwort lautet naheliegend: Weil der Autor das Ding so geschrieben hat. Das ist richtig und greift zugleich viel zu kurz – denn das führt gleich zur nächsten Frage und in Folge zu einem ganzen Wust an Fragen – warum hat der Autor das Buch so geschrieben? Was hat er sich dabei gedacht? Hat er sich überhaupt was gedacht? Wo liegt der Sinn des Werkes begraben? Warum gibt es diese Unschärfen und jene Mängel, warum, warum, warum …

Weil es mich gerade ziemlich reizt, versuche ich im Folgenden, ein paar dieser Fragen zu beantworten und nehme als Grundlage dafür meinen letzten Roman – Prinzessin. Der Roman verkauft sich gut und spaltet die Leserschaft in Fans und Gegner. Ideale Voraussetzungen, um ein wenig darüber zu plaudern.

Wie es bei mir im Blog häufiger der Fall ist, werde ich die Gedanken völlig ungeordnet niederschreiben, so, wie sie mir in den Sinn kommen. Sorry, Ordnungsfetischisten.

Der Blogeintrag ist frei von Spoilern.

Prinzessin ist eine negative Utopie, ein düsterer Blick in eine Zukunft, die sein könnte. Das Naturell des Buches ist daher von herbem Charakter, die Geschichte wühlt geradezu in Schmutz und Ekeln. Ich glaube nicht, dass die Zukunft der Menschheit nach einem Versuch der Selbstzerstörung in irgendeiner Form schön sein kann. Im Gegenteil, eine solche Welt bietet die ideale Voraussetzung zur Freisetzung der schlechtesten Seiten der Menschen. Es gibt keinen Staat, keine Gesetze, keine Regeln. Im Rahmen dessen, was die Welt zulässt, kann jeder seinen abgründigsten Begierden und Bedürfnissen nachgehen, ohne Reue, ohne Einschränkung und in vielen Fällen sicher auch ohne Konsequenzen fürchten zu müssen.

Ein kleiner Vorgeschmack davon findet sich in den Nachrichten, ganz egal ob TV oder Internet. Nachrichten sind eine Ansammlung von Widerwärtigkeiten, die von Sklaverei über Kinderficker bis hin zu religiös motivierter Gewalt jeden Ekel bereit halten, zu dem Menschen fähig und willig sind. Selbst wenn man die Hälfte der täglichen Dosis Wahnsinn als mediale Übertreibung weglässt, bleibt eine Menge Irrsinn übrig. Und was wohl passiert, wenn man dazu noch alle Grenzen der Zivilisation beseitigt? The Purge, zur x-fachen Potenz.

Prinzessin ist dieser Sichtweise entsprungen und ist konsequent wenig freundlich.

Das Buch hat sich von selbst geschrieben. Das heißt, ich bin vor dem Computer gesessen und habe abgetippt, was mir die Figuren geflüstert haben, was sie tun und wohin sie gehen. Ich hatte eine Vorstellung davon, wo die Reise beginnen sollte und wohin sie im zweiten Band führen wird, aber die Dinge dazwischen sind von selbst gewachsen.

Die Perspektive des Erzählers ist jene der Protagonisten/Antagonisten – wobei die Grenze zwischen den Guten und den Bösen eigentlich nicht vorhanden ist. Das heißt, der Leser erfährt nicht viel mehr, als gerade das, was die Figuren bewegt und was diese über die Welt wissen. Damit verzichtet das Buch auf ein paar Dinge.

Zum einen auf eine genaue geographische Position. Das wissen die Figuren einfach nicht. Es spielt für sie auch keine Rolle. Die Welt ist im Arsch und wo genau sie durch die Scheiße waten, das ist bedeutungslos. Es zählt nur, wie tief sie im Dreck stecken, mal bis zu den Knöcheln, dann bis zu den Hüften. Das Wetter ist überall mies, die Umwelt global tödlich, fremd, bösartig, die Mitmenschen sowieso nur mit Vorsicht zu genießen. Auf welchem Kontinent sie herumtorkeln – scheißegal.

Worauf die Geschichte ebenso verzichtet ist eine gewisse Korrektheit, was Daten, Fakten, Anatomie, Waffen und anderen Kram betrifft. Die surreale Welt, das Durcheinander in den Gehirnen, Fetzen von Erinnerungen an ein voriges Leben, alles zusammen trägt zu einer gewissen Verzerrung der Wahrnehmung bei.

Keine der Figuren sieht, was tatsächlich vor sich geht, was wirklich ist, und wir als Leser erfahren diese Dinge auch nur gefiltert durch dieses eingeschränkte Weltbild. Damit einher geht natürlich ein Mangel an CSI-artiger Genauigkeit. Wenn eine Waffe irgendwo durch den Körper gezogen wird, dann erleben wir, was sich die Protagonisten denken, was passiert, aber nicht, was in Wirklichkeit geschähe. Weinn Kugeln Löcher in Körper reißen, dann sehen wir, was die Figuren wahrnehmen, nicht das, was dabei tatsächlich geschieht.

Wobei wir den Begriff der Wirklichkeit jetzt mal ganz vorsichtig benutzen und eine Diskussion darüber, wie wirklich unsere Wirklichkeit wirklich ist, schön unterlassen ;-)

Menschen, die tagtäglich ums Überleben kämpfen und bei jeder Begegnung darauf gefasst sein müssen, dass ihr Gegenüber ein Messer in ihre Eingeweide rammen könnte, zerbrechen sich eher weniger den Kopf darüber, wo sie wie die Waffe am schnellsten und effektivsten in den Körper rammen. Es geht um Ich oder Du. Adrenalin und lebensbestimmender Irrsinn überrennen alles andere. Vor allem Details. Aus dieser Perspektive heraus erzählt das Buch.

Ich würde nicht eine einzige Figur als … hüstel … normal nach unseren jetzigen Vorgaben bezeichnen. Soziopathisch, schlichtweg irre, gewaltbereit, sexbesessen, krankhaft, unter dem Einfluß von allerlei Dingen stehend und nicht in der Lage, die Welt klar und nüchtern zu sehen.

Die Reise von She durch diese Welt ist wie ein surrealer, böser Trip, der die Protagonistin von einem Extrem ins andere stolpern lässt. Die Leser stolpern mit ihr.

Der Sex in dem Buch ist pornografisch, überaus dreckig, zum Teil geil, zum Teil abstoßend. Menschlich eben. Ich lese sowas gerne und darum schreibe ich auch gern darüber. Nicht immer, auch hier gilt, die Geschichte gibt den Grad der Obszönität vor, und der Autor lässt diesen zu, soweit es für ihn machbar ist, seinen Neigungen entgegenkommt, und so weiter, und so weiter. So hält sich mein Odysseus Roman beim Fickkram ziemlich zurück, während die Erzählungen in Am Anfang war die Tat und Ferve der Dreckfresser teilweise sehr, sehr obszön sind.

Sex ist wohl eine der genialsten Erfindungen der Natur. Eine der schönsten Sachen, die man machen kann, sei es zu zweit, zu dritt oder allein. Sex gehört zu den »Jedem Tierchen sein Pläsierchen« Dingen, bei denen sich niemand niemals für irgendwas genieren soll, ganz egal was der Fetisch, die Begierde ist. (Die Kinderficker und Vergewaltiger sind hier absolut und definitv ausgenommen. Dafür kann und darf es keinerlei Verständis geben. Ich habe eine Frau und zwei Kinder und über Verständnis für derartige Dinge gibt es nach meinem Dafürhalten Nichts zu diskutieren.)

Und jetzt die Antwort auf die ungestellte, aber stets vorhandene Leserfrage, mit der wohl jeder Autor früher oder später konfrontiert ist: Es gibt wohl nicht viele Texte, in denen nicht irgendwo ein autobiografischer Zug auftaucht. In einem Detail, in einer Handlung, vielleicht auch nur in einem Wunschdenken einer Figur, oder sonstwo. Das ist bei den meisten Autoren so. Auch bei mir. Was jetzt selbst erlebt ist, aus meinem Umfeld stammt oder frei erfunden wurde – das mag sich jeder ausmalen wie er will. :-) Und nein, wir reden hier nicht von der Gewalt. So. Haha. Pfui, schmutzige Gedanken, die in Hirnen herumschwappen und raustriefen … :-)

Der Roman beinhaltet ein paar Anspielungen auf die Popkultur unserer Zeit. Die sind nach meinem Dafürhalten sehr leicht erkennbar und tatsächlich ohne tiefere Bedeutung. Ich habe sie schlicht und ergreifend zu meiner eigenen Unterhaltung eingebaut.

Apropos Unterhaltung, ich selbst lese gern solch rabiate Stoffe. Vermutlich darum schreibe ich sie auch gern. Ich finde Bücher, in denen es von Gewalt und Sex wimmelt geradezu entspannend. Habe ich immer schon, soweit ich mich erinnern kann. Das hat mit den Märchen der Gebrüder Grimm angefangen und die haben ja wirklich Hardcore Geschichten erzählt.

Mich setzten blutige, ordinäre, gewalttätige Bücher und Filme in eine entspannte, fröhliche Stimmung. Je extremer, je lieber. Meine höchst persönliche Erklärung dafür ist, dass kein erfundener Schrecken jemals so grausam und schlimm sein kann wie die Scheiße, die in der Wirklichkeit passiert. Buch zu, Film aus, Gefahr vorbei. Ganz einfach. Die alternative Theorie wäre, dass ich eine Spur Soziopath in mir trage – das wäre natürlich auch möglich. Aber das glaube ich nicht. Hmmm...

Ob mir das hier zu denken geben sollte (ein herzliches LOL!!) ?? -> Pressetext

Anspruch und Umfang ergeben sich aus der Geschichte, die es erzählt. Allgemein gesagt wird im Idealfall die Geschichte in der dafür geeigneten Sprache erzählt, die sich von selbst findet. Das mag mal komplex und anspruchsvoll sein wie ein Roman von Neal Stephenson oder so einfach und gradlinig wie ein, ach, sagen wir, Romanheft. Passen Sprache und Geschichte zusammen, dann sitzt die Sache. Es ist ohnehin ein wenig sinnlos, darüber zu diskutieren. Was für denen einen Leser zutrifft, mag für den anderen nichtmal im Ansatz stimmen. Was für das eine Buch des Autors passt, mag bei seinem nächsten Werk falsch sein, weil die dahinter stehende Absicht eine andere war. Also was soll's. Prinzessin ist ein kurzweiliger, schneller Roman, der sich mit Gore/Splatter/Sex beschäftigt und das auch so unumwunden ausdrückt.

Ich schreibe diesen Blogeintrag aus zwei Gründen. Zum einen macht es mir wirklich Freude, einfach über das Buch zu reden und vielleicht theoretisch oder praktisch am Schreiben interessierte Leser mit Glossen über das Verfassen eines Buches zu unterhalten. Zum anderen – ich will den Roman auch verkaufen und das Schreiben darüber ist eines der Werbemittel, die mir zur Verfügung stellen. Womit wir bei einem Thema sind, bei dem im deutschsprachigen Raum viel zu viel komisch herumgedruckst wird.

Autoren wollen mit ihrer Arbeit Geld verdienen. Schreiben ist ein Beruf und wie jeder Berufstätige will auch der Autor für seine Arbeit bezahlt werden. Ich habe noch nie verstanden, warum es hier so verpönnt scheint, darüber zu quatschen. Sieht man sich den Rest der Welt an, so gibt es dort diese Bedenken nicht. Da wird ganz offen und ungeniert darüber gesprochen. Autoren machen Werbung, sie fordern dazu auf, ihre Werke zu kaufen, ganz offensiv und ungeniert. Eigentlich logisch, oder? Vielleicht ist es eine Charaktersache, vielleicht hat es mit gewissen Neid- und Mißgunsttendenzen in der Bevölkerung zu tun, mit Mißtrauen, was weiß ich.

Auf alle Fälle bremst mich dieses im deutschsprachigen Raum übliche Schweigen und ich verzichte auf konkrete Zahlen. Bis zu einem gewissen Grad ist mir das zu intim, dazu … sagen wir ruhig, fürchte … ich einige meiner Mitmenschen und ihren Faible für destrukive Reaktionen doch zu sehr. Aber soviel schon: Nein, ich kann nicht vom Schreiben leben. So weit bin ich noch lange nicht und ich gehe mal davon aus, dass das auch nicht so schnell möglich sein wird. Es gibt nicht viele Autoren, denen dieses Kunststück gelingt und damit zu rechnen erscheint mir unvernünftig.

Prinzessin wird eine Fortsetzung erfahren. Ob es eine Trilogie wird hängt davon ab, ob sich der zweite Band auch vertretbar verkauft oder auch davon, ob die Geschichte danach tatsächlich noch weitergeht. Auf alle Fälle möchte ich in der einen oder anderen Form immer wieder in diese Welt von She zurückkehren. Es gibt eine fertige Geschichte, die 2014 rauskommen wird. Vielleicht gibt es noch die eine oder andere Erzählung, eine Novelle, vielleicht einen Roman, in der Welt von She, jedoch ohne sie. Wie auch immer.

Mit dem vorziehen der Fortsetzung verschiebt sich die Reihenfolge meiner weiteren geplanten Bücher um jeweils eins nach hinten, bleibt aber grundsätzlich bestehen.

So, und schlußendlich die letzte, ultimative, unverrückbar tiefsinnige Wahrheit über den Sinn eines Romans wie Prinzessin – sprich: wozu soll das Buch gut sein:

To have some mind-fucking fun.


Und zum krönenden Finale die unausweichliche Einladung, das Buch schnell und bequem gleich von hier weg käuflich zu erwerben.





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Mittwoch, 6. November 2013

Kurz gesagt...

Ich habe es gerade nicht so mit ausführlichen und regelmäßigen Postings. Wir haben einen etwas mehr als drei Wochen alten Scheißer daheim ;-) und ich habe einen Haufen Arbeit am Hals. Das verschlingt sehr viel Kraft und Zeit.

Ich weiß aus den Statistiken, dass die längeren Blogeinträge bevorzugt werden. Ich mag sie auch gerne. Ich habe sie nicht vergessen und lechze selbst danach, wieder mal einen riesigen Haufen Geschwafel abzulassen.

Ein klein wenig Geduld ... brauche ich, braucht ihr. ;-) Es wird wieder. Es braucht nur ein klein wenig mehr Zeit.

Danke, bis demnächst.


Dienstag, 15. Oktober 2013

Vaterfreuden

Babys bringen selbst wohldurchdachte Pläne durcheinander. Besonders wenn sie umwerfend sympathisch, liebenswert und freundlich sind. Leben eben.

Dienstag, 24. September 2013

Neue Website

Habe seit gestern eine neue Website, www.johnaysa.net. Die bisherige Lösung als Subdomain einer anderen Site war nicht so ideal. Jetzt passt es. Noch sind nicht alle Kategorien befüllt, aber das wird in nächster Zeit geschehen. Work in progress.