Freitag, 20. Dezember 2013

Nur kurz zwischendurch

Weil ich in den nächsten Tagen nicht viel Zeit hab, wünsch ich euch mal so auf die Schnelle schöne Feiertage und all den Kram, der jetzt bis Jahresende anfällt. Oh, und danke. Also: Alles Gute!

So, nachdem wir jetzt den rührseligen Kram erledigt haben ;-) zwei Teaser: Nummer Eins ist der erste Satz meines kommenden Romans, wird im Mai 2014 erscheinen. "Scheiße tropfte von der Decke."

Teaser Nummer zwei: Expendables 3. Sehr nett gemacht. Viel Vergnügen.



Und weil die ziemlich unterhaltsam durch den Fleischwolf gedrehte Musik ein Klassiker ist, hier das Original:



Dienstag, 17. Dezember 2013

Bewertung

Drüben in Scarecrows Area gibt es seit ein paar Tagen eine ziemlich coole Rezension von Prinzessin - und zwar genau hier. Die Leute dort finden übrigens auch ziemlich viele, sehr ... denkwürdige Trailer zu filmischen Perlen der Sonderklasse. Bemerkenswerter Trash darunter, cool. :-)

Um nur ein kleines Zitat aus der Rezension zu bringen, weil ich es genial und sehr witzig finde: "... denn hiergegen ist ein Edward Lee eine Märchentante und auch die Blutfontänen von Tim Currans "Zerfleischt" spritzen etwas niedriger." Zitat Ende.

Sehr geil. Ich liebe Edward Lee und schätze Tim Curran sehr. Allerdings bin ich auch ein klein wenig überrascht, was vermutlich daran liegt, dass ich wohl eine etwas einseitige Sicht darauf habe: Ich hätte nicht gedacht, dass das Buch als so heftig angesehen werden kann. Sicher, es ist derb, aber für mein Empfinden sind da Leute wie Edward Lee oder Wrath James White immer noch härter.

Hm, so kann man sich täuschen. Jedenfalls vielen Dank für dieses Kompliment.

Und jetzt - altvertraut und unvermeidlich: Prinzessin als eBook bei Amazon, als Paperback bei Amazon.



Montag, 2. Dezember 2013

Eine Art making-of

Warum sind Bücher so, wie sie sind? Eine gute oder blöde Frage, je nachdem, wie man es sehen will. Die simple Antwort lautet naheliegend: Weil der Autor das Ding so geschrieben hat. Das ist richtig und greift zugleich viel zu kurz – denn das führt gleich zur nächsten Frage und in Folge zu einem ganzen Wust an Fragen – warum hat der Autor das Buch so geschrieben? Was hat er sich dabei gedacht? Hat er sich überhaupt was gedacht? Wo liegt der Sinn des Werkes begraben? Warum gibt es diese Unschärfen und jene Mängel, warum, warum, warum …

Weil es mich gerade ziemlich reizt, versuche ich im Folgenden, ein paar dieser Fragen zu beantworten und nehme als Grundlage dafür meinen letzten Roman – Prinzessin. Der Roman verkauft sich gut und spaltet die Leserschaft in Fans und Gegner. Ideale Voraussetzungen, um ein wenig darüber zu plaudern.

Wie es bei mir im Blog häufiger der Fall ist, werde ich die Gedanken völlig ungeordnet niederschreiben, so, wie sie mir in den Sinn kommen. Sorry, Ordnungsfetischisten.

Der Blogeintrag ist frei von Spoilern.

Prinzessin ist eine negative Utopie, ein düsterer Blick in eine Zukunft, die sein könnte. Das Naturell des Buches ist daher von herbem Charakter, die Geschichte wühlt geradezu in Schmutz und Ekeln. Ich glaube nicht, dass die Zukunft der Menschheit nach einem Versuch der Selbstzerstörung in irgendeiner Form schön sein kann. Im Gegenteil, eine solche Welt bietet die ideale Voraussetzung zur Freisetzung der schlechtesten Seiten der Menschen. Es gibt keinen Staat, keine Gesetze, keine Regeln. Im Rahmen dessen, was die Welt zulässt, kann jeder seinen abgründigsten Begierden und Bedürfnissen nachgehen, ohne Reue, ohne Einschränkung und in vielen Fällen sicher auch ohne Konsequenzen fürchten zu müssen.

Ein kleiner Vorgeschmack davon findet sich in den Nachrichten, ganz egal ob TV oder Internet. Nachrichten sind eine Ansammlung von Widerwärtigkeiten, die von Sklaverei über Kinderficker bis hin zu religiös motivierter Gewalt jeden Ekel bereit halten, zu dem Menschen fähig und willig sind. Selbst wenn man die Hälfte der täglichen Dosis Wahnsinn als mediale Übertreibung weglässt, bleibt eine Menge Irrsinn übrig. Und was wohl passiert, wenn man dazu noch alle Grenzen der Zivilisation beseitigt? The Purge, zur x-fachen Potenz.

Prinzessin ist dieser Sichtweise entsprungen und ist konsequent wenig freundlich.

Das Buch hat sich von selbst geschrieben. Das heißt, ich bin vor dem Computer gesessen und habe abgetippt, was mir die Figuren geflüstert haben, was sie tun und wohin sie gehen. Ich hatte eine Vorstellung davon, wo die Reise beginnen sollte und wohin sie im zweiten Band führen wird, aber die Dinge dazwischen sind von selbst gewachsen.

Die Perspektive des Erzählers ist jene der Protagonisten/Antagonisten – wobei die Grenze zwischen den Guten und den Bösen eigentlich nicht vorhanden ist. Das heißt, der Leser erfährt nicht viel mehr, als gerade das, was die Figuren bewegt und was diese über die Welt wissen. Damit verzichtet das Buch auf ein paar Dinge.

Zum einen auf eine genaue geographische Position. Das wissen die Figuren einfach nicht. Es spielt für sie auch keine Rolle. Die Welt ist im Arsch und wo genau sie durch die Scheiße waten, das ist bedeutungslos. Es zählt nur, wie tief sie im Dreck stecken, mal bis zu den Knöcheln, dann bis zu den Hüften. Das Wetter ist überall mies, die Umwelt global tödlich, fremd, bösartig, die Mitmenschen sowieso nur mit Vorsicht zu genießen. Auf welchem Kontinent sie herumtorkeln – scheißegal.

Worauf die Geschichte ebenso verzichtet ist eine gewisse Korrektheit, was Daten, Fakten, Anatomie, Waffen und anderen Kram betrifft. Die surreale Welt, das Durcheinander in den Gehirnen, Fetzen von Erinnerungen an ein voriges Leben, alles zusammen trägt zu einer gewissen Verzerrung der Wahrnehmung bei.

Keine der Figuren sieht, was tatsächlich vor sich geht, was wirklich ist, und wir als Leser erfahren diese Dinge auch nur gefiltert durch dieses eingeschränkte Weltbild. Damit einher geht natürlich ein Mangel an CSI-artiger Genauigkeit. Wenn eine Waffe irgendwo durch den Körper gezogen wird, dann erleben wir, was sich die Protagonisten denken, was passiert, aber nicht, was in Wirklichkeit geschähe. Weinn Kugeln Löcher in Körper reißen, dann sehen wir, was die Figuren wahrnehmen, nicht das, was dabei tatsächlich geschieht.

Wobei wir den Begriff der Wirklichkeit jetzt mal ganz vorsichtig benutzen und eine Diskussion darüber, wie wirklich unsere Wirklichkeit wirklich ist, schön unterlassen ;-)

Menschen, die tagtäglich ums Überleben kämpfen und bei jeder Begegnung darauf gefasst sein müssen, dass ihr Gegenüber ein Messer in ihre Eingeweide rammen könnte, zerbrechen sich eher weniger den Kopf darüber, wo sie wie die Waffe am schnellsten und effektivsten in den Körper rammen. Es geht um Ich oder Du. Adrenalin und lebensbestimmender Irrsinn überrennen alles andere. Vor allem Details. Aus dieser Perspektive heraus erzählt das Buch.

Ich würde nicht eine einzige Figur als … hüstel … normal nach unseren jetzigen Vorgaben bezeichnen. Soziopathisch, schlichtweg irre, gewaltbereit, sexbesessen, krankhaft, unter dem Einfluß von allerlei Dingen stehend und nicht in der Lage, die Welt klar und nüchtern zu sehen.

Die Reise von She durch diese Welt ist wie ein surrealer, böser Trip, der die Protagonistin von einem Extrem ins andere stolpern lässt. Die Leser stolpern mit ihr.

Der Sex in dem Buch ist pornografisch, überaus dreckig, zum Teil geil, zum Teil abstoßend. Menschlich eben. Ich lese sowas gerne und darum schreibe ich auch gern darüber. Nicht immer, auch hier gilt, die Geschichte gibt den Grad der Obszönität vor, und der Autor lässt diesen zu, soweit es für ihn machbar ist, seinen Neigungen entgegenkommt, und so weiter, und so weiter. So hält sich mein Odysseus Roman beim Fickkram ziemlich zurück, während die Erzählungen in Am Anfang war die Tat und Ferve der Dreckfresser teilweise sehr, sehr obszön sind.

Sex ist wohl eine der genialsten Erfindungen der Natur. Eine der schönsten Sachen, die man machen kann, sei es zu zweit, zu dritt oder allein. Sex gehört zu den »Jedem Tierchen sein Pläsierchen« Dingen, bei denen sich niemand niemals für irgendwas genieren soll, ganz egal was der Fetisch, die Begierde ist. (Die Kinderficker und Vergewaltiger sind hier absolut und definitv ausgenommen. Dafür kann und darf es keinerlei Verständis geben. Ich habe eine Frau und zwei Kinder und über Verständnis für derartige Dinge gibt es nach meinem Dafürhalten Nichts zu diskutieren.)

Und jetzt die Antwort auf die ungestellte, aber stets vorhandene Leserfrage, mit der wohl jeder Autor früher oder später konfrontiert ist: Es gibt wohl nicht viele Texte, in denen nicht irgendwo ein autobiografischer Zug auftaucht. In einem Detail, in einer Handlung, vielleicht auch nur in einem Wunschdenken einer Figur, oder sonstwo. Das ist bei den meisten Autoren so. Auch bei mir. Was jetzt selbst erlebt ist, aus meinem Umfeld stammt oder frei erfunden wurde – das mag sich jeder ausmalen wie er will. :-) Und nein, wir reden hier nicht von der Gewalt. So. Haha. Pfui, schmutzige Gedanken, die in Hirnen herumschwappen und raustriefen … :-)

Der Roman beinhaltet ein paar Anspielungen auf die Popkultur unserer Zeit. Die sind nach meinem Dafürhalten sehr leicht erkennbar und tatsächlich ohne tiefere Bedeutung. Ich habe sie schlicht und ergreifend zu meiner eigenen Unterhaltung eingebaut.

Apropos Unterhaltung, ich selbst lese gern solch rabiate Stoffe. Vermutlich darum schreibe ich sie auch gern. Ich finde Bücher, in denen es von Gewalt und Sex wimmelt geradezu entspannend. Habe ich immer schon, soweit ich mich erinnern kann. Das hat mit den Märchen der Gebrüder Grimm angefangen und die haben ja wirklich Hardcore Geschichten erzählt.

Mich setzten blutige, ordinäre, gewalttätige Bücher und Filme in eine entspannte, fröhliche Stimmung. Je extremer, je lieber. Meine höchst persönliche Erklärung dafür ist, dass kein erfundener Schrecken jemals so grausam und schlimm sein kann wie die Scheiße, die in der Wirklichkeit passiert. Buch zu, Film aus, Gefahr vorbei. Ganz einfach. Die alternative Theorie wäre, dass ich eine Spur Soziopath in mir trage – das wäre natürlich auch möglich. Aber das glaube ich nicht. Hmmm...

Ob mir das hier zu denken geben sollte (ein herzliches LOL!!) ?? -> Pressetext

Anspruch und Umfang ergeben sich aus der Geschichte, die es erzählt. Allgemein gesagt wird im Idealfall die Geschichte in der dafür geeigneten Sprache erzählt, die sich von selbst findet. Das mag mal komplex und anspruchsvoll sein wie ein Roman von Neal Stephenson oder so einfach und gradlinig wie ein, ach, sagen wir, Romanheft. Passen Sprache und Geschichte zusammen, dann sitzt die Sache. Es ist ohnehin ein wenig sinnlos, darüber zu diskutieren. Was für denen einen Leser zutrifft, mag für den anderen nichtmal im Ansatz stimmen. Was für das eine Buch des Autors passt, mag bei seinem nächsten Werk falsch sein, weil die dahinter stehende Absicht eine andere war. Also was soll's. Prinzessin ist ein kurzweiliger, schneller Roman, der sich mit Gore/Splatter/Sex beschäftigt und das auch so unumwunden ausdrückt.

Ich schreibe diesen Blogeintrag aus zwei Gründen. Zum einen macht es mir wirklich Freude, einfach über das Buch zu reden und vielleicht theoretisch oder praktisch am Schreiben interessierte Leser mit Glossen über das Verfassen eines Buches zu unterhalten. Zum anderen – ich will den Roman auch verkaufen und das Schreiben darüber ist eines der Werbemittel, die mir zur Verfügung stellen. Womit wir bei einem Thema sind, bei dem im deutschsprachigen Raum viel zu viel komisch herumgedruckst wird.

Autoren wollen mit ihrer Arbeit Geld verdienen. Schreiben ist ein Beruf und wie jeder Berufstätige will auch der Autor für seine Arbeit bezahlt werden. Ich habe noch nie verstanden, warum es hier so verpönnt scheint, darüber zu quatschen. Sieht man sich den Rest der Welt an, so gibt es dort diese Bedenken nicht. Da wird ganz offen und ungeniert darüber gesprochen. Autoren machen Werbung, sie fordern dazu auf, ihre Werke zu kaufen, ganz offensiv und ungeniert. Eigentlich logisch, oder? Vielleicht ist es eine Charaktersache, vielleicht hat es mit gewissen Neid- und Mißgunsttendenzen in der Bevölkerung zu tun, mit Mißtrauen, was weiß ich.

Auf alle Fälle bremst mich dieses im deutschsprachigen Raum übliche Schweigen und ich verzichte auf konkrete Zahlen. Bis zu einem gewissen Grad ist mir das zu intim, dazu … sagen wir ruhig, fürchte … ich einige meiner Mitmenschen und ihren Faible für destrukive Reaktionen doch zu sehr. Aber soviel schon: Nein, ich kann nicht vom Schreiben leben. So weit bin ich noch lange nicht und ich gehe mal davon aus, dass das auch nicht so schnell möglich sein wird. Es gibt nicht viele Autoren, denen dieses Kunststück gelingt und damit zu rechnen erscheint mir unvernünftig.

Prinzessin wird eine Fortsetzung erfahren. Ob es eine Trilogie wird hängt davon ab, ob sich der zweite Band auch vertretbar verkauft oder auch davon, ob die Geschichte danach tatsächlich noch weitergeht. Auf alle Fälle möchte ich in der einen oder anderen Form immer wieder in diese Welt von She zurückkehren. Es gibt eine fertige Geschichte, die 2014 rauskommen wird. Vielleicht gibt es noch die eine oder andere Erzählung, eine Novelle, vielleicht einen Roman, in der Welt von She, jedoch ohne sie. Wie auch immer.

Mit dem vorziehen der Fortsetzung verschiebt sich die Reihenfolge meiner weiteren geplanten Bücher um jeweils eins nach hinten, bleibt aber grundsätzlich bestehen.

So, und schlußendlich die letzte, ultimative, unverrückbar tiefsinnige Wahrheit über den Sinn eines Romans wie Prinzessin – sprich: wozu soll das Buch gut sein:

To have some mind-fucking fun.


Und zum krönenden Finale die unausweichliche Einladung, das Buch schnell und bequem gleich von hier weg käuflich zu erwerben.





Bei Amazon - hier als eBook, hier als Paperback.

Dienstag, 26. November 2013

Geiler Leserkommentar

Um einen Satz aus einem Leserkommentar zu Prinzessin zu zitieren: "Die Mutter aller fiesen Miststücke von Geschichten!!!" Ist das ein geiler Sager oder was? Der ganze Kommentar findet sich hier...

Danke! Das ist ein wunderschönes Kompliment, das mich von Herzen freut. Mehr zum Buch auf meiner Website, in diesem Blog - hier und hier und in dieser großartigen Rezension hier.

Ich weiß, ich weiß, schon wieder mal Eigenwerbung für dieses verdammte Buch - aber he, ich bin stolz darauf, ich bin Autor und möchte das Ding auch verkaufen und überhaupt... :-)

Wer es jetzt kaum erwarten kann, dieses wunderbar explizite, obszöne, gewalttätige Erfolgswerk namens Prinzessin zu lesen, der holt sich am einfachsten und schnellsten das Ding bei Amazon - hier als eBook, und hier als Paperback.

Freu, freu, freu...

NACHTRAG: weil ich es erst grad jetzt gesehen habe, da ist übrigens ein totaler Verriss des Buches auf Amazon - hier.

Donnerstag, 21. November 2013

Prinzessin - ein Erfolg

Laut meinem Verlag ist mein Roman Prinzessin - hier beim Verlag, hier auf meiner eigenen Website, einer der drei bestverkauften Titel des Monats. Sowas zu hören ist wunderschön. Hört sich doch bedeutend besser an als "dein Buch floppt und wir wissen nicht warum", nicht wahr? :-)

Was bedeutet so eine Aussage für das Schreiben? Dazu ein paar loose, ziemlich ungeordnete Gedanken:
 
Was gibt mir persönlich diese Meldung des Verlags? Die ungeheure Befriedigung etwas kreiert zu haben, für das sich Leute interessieren. Ganz egal, ob sie es mögen oder nicht. In meinem Fall wird das wohl eher auf Polarisierung hinauslaufen - entweder die Leser mögen das Buch oder sie hassen es. Prinzessin ist ein Roman der Extreme.

Es bedeutet, dass sich all die Mühe und der Selbstzweifel gelohnt haben, die einen beim Schreiben immer wieder heimsuchen (So Dinge wie "wird das je jemand lesen?" "warum haben andere solche Erfolge, obwohl sie genauso unbekannt sind?", "kann ich überhaupt schreiben" und viele, viele andere Anwandlungen von Masochismus).

Es heißt, dass man anfängt, sich ein Publikum zu erarbeiten und zu erkennen, was vom eigenen Werk die Leute am interessantesten finden.
In meinem Fall ist es ein Buch, das eine Geschichte voller Grausamkeiten und Grausigkeiten und mit jeder Menge Sex erzählt, die in einer Welt angesiedelt ist, die von den Menschen zum Teufel geschickt wurde.
Es bedeutet aber auch, unbedingt sich selbst treu zu bleiben und weiterhin nur das zu schreiben, was man selbst gern lesen möchte. Bleibe dir authentisch und das Publikum wird sich finden. Versuche mit aller Gewalt kommerziell zu werden und du verlierst.

Wie sieht das für mich aus? Bei mir hier der Idealfall eingetreten: Ich habe ein Buch geschrieben, bei dem ich mir treu geblieben bin, weil ich gern selbst sowas lese und es findet ein Publikum.

Natürlich musst du als Autor (so du nicht reiner Hobbyschreiber bist) an Geld denken, selbst wenn klar ist, dass du vom Schreiben allein, so wie die meisten Autoren, kaum je wirst leben können. Jeder Job muss sich irgendwie lohnen.

Autor ist ein sehr, sehr seltsamer Job. Du musst erst wahnsinnig viel Zeit und Arbeit reinstecken, ehe die Sache anfängt, kleinweise auch etwas abzuwerfen.

Eine der besten Verkörperungen des Begriffs "Selbständig" ist der Autorenjob: Selbst und ständig. Du allein arbeitest ununterbrochen an deinen Werken.

Bis du soweit bist wie James Patterson, - der das genaus Gegenteil von selbst und ständig ist, da er seine Ideen an Auftragsschreiber verteilt, auf die fertigen Bücher seinen Namen drucken lässt und damit 80 Millionen Dollar im Jahr macht, bis dorthin ist es ein laaanger Weg.

Daran zu denken, allein vom Schreiben leben zu können, ist fatal. Man würde sich nur unter Druck setzen und Stress und kreative Prozesse ... naja. Abgesehen davon könnte man auch keine Romane wie Prinzessin schreiben, die nun wirklich nicht massentauglich sind.
Willst du dich wirklich in das dichte Gewühl des Massenmarktes reinstürzen, dort, wo Dan Brown, John Grisham und Stephen King daheim sind? Es ist eher vernünftig und realistisch, sich bezüglich der monetären Vergütung der Arbeit mehr mit Begriffen wie "Long Tail" zu beschäftigen.

Kommerzielle Gratwanderung: Nutzt du als Autor so einen (bescheidenen!) Erfolg oder bleibst du stur und hältst dich an deine geplante Reihenfolge bei dem, was du schreibst? Auch in diesem Fall ist bei mir mit Prinzessin der Idealfall eingetreten: Ich kann den Erfolg nutzen, ohne kommerzielle Arschkriecherei betreiben zu müssen:
Ich habe auf meiner Website - und zwar hier - eine Übersicht zusammengestellt, welche Romane und Erzählungen in welcher Form zusammenängen. Und siehe da - Prinzessin ist ein Band 1. Das heißt, ein zweiter Roman war von mir schon von vornherein vorgesehen. Ich habe dafür schon ein Handlungsgerüst. Und es gibt schon eine Story mit She - die ist als Bonus hinten im Roman dabei. Und - Prinzessin ist Teil eines viel größeren Universums. Und da gibt es demnächst eine weitere Story. 

Da entsteht eine Zukunft und sie hat begonnen, ihr hässliches Haupt zu heben und uns anzugrinsen. Oder so ;-)
Ich brauche mich nicht zu verbiegen, um jetzt einen Roman nachzusetzen - er ist von Haus aus existent gewesen. Ich muss ihn nur niederschreiben. DAS ist absolut ein Idealfall.

Schreiben ist Masochismus. Egal, ob du dabei Erfolg hast oder nicht. Schreiben ist befriedigend. Solange du schreibst, was du selbst lesen möchtest.


All das gilt sowohl für den Verlagsautor wie für den Self-Publisher.
Und wie immer - das ist rein mein subjektiver Eindruck und eine stimmungsabhängige Momentaufnahme. Weder vollständig, tiefsinnig oder weise. :-)

Ich glaub, das ist wieder mal ein Artikel, der etwas wirr daherkommt.

Und wer es jetzt kaum erwarten kann, dieses wunderbar explizite, obszöne, gewalttätige Erfolgswerk namens Prinzessin zu lesen, der holt sich am einfachsten und schnellsten das Ding bei Amazon - hier als eBook, und hier als Paperback

Der Autor dankt. 

Mittwoch, 6. November 2013

Kurz gesagt...

Ich habe es gerade nicht so mit ausführlichen und regelmäßigen Postings. Wir haben einen etwas mehr als drei Wochen alten Scheißer daheim ;-) und ich habe einen Haufen Arbeit am Hals. Das verschlingt sehr viel Kraft und Zeit.

Ich weiß aus den Statistiken, dass die längeren Blogeinträge bevorzugt werden. Ich mag sie auch gerne. Ich habe sie nicht vergessen und lechze selbst danach, wieder mal einen riesigen Haufen Geschwafel abzulassen.

Ein klein wenig Geduld ... brauche ich, braucht ihr. ;-) Es wird wieder. Es braucht nur ein klein wenig mehr Zeit.

Danke, bis demnächst.


Erkenntnis der Woche, Nr. 5

In einer Beziehung geht es nicht immer darum, den Partner zu verstehen. Manchmal genügt es vollkommen, ihn zu akzeptieren.

Dienstag, 22. Oktober 2013

Geile Rezension

Habe heute eine wunderbare Rezension für Prinzessin abbekommen. Doc Nachstrom, seines Zeichens Herr über das Amok-Journal, über Blut und Beuschel und ein paar Blogs mehr, hat sich des Romans angenommen. 

Um ihn mal kurz zu zitieren: "Darf man sich versteigen zu der Ansicht, dass Aysa einem die klar, knapp und kalt modellierten Sätze aus der Geschichte einer ums nackte Überleben ringenden Kampfamazone namens “She” wie weiland Cormac McCarthy um die sowieso schon vor Aufregung geröteten Backen klatscht?" Wow. Die gesamte Rezension findet man -> hier.

Ich bin schwer beeindruckt, weil diese Rezensions-Poesie nicht das einzige Lob dieser Art ist. Das wirklich Arge daran? Der Mann hat eine Vorliebe dafür, das zu sagen, was er denkt, ohne Rücksicht auf Verluste - er ist eine ehrliche Haut.

Wer nach diesen Worten auch noch meine weniger poetischen Worte zum Buch lesen möchte, der mag sich -> hier vergnügen und so unverblümt, wie ich dafür werbe, dort gleich den Link zum Online-Laden nehmen, um das Büchlein in der einen oder anderen Form zu erwerben.

Der Autor freut sich und dankt - und rückt das Buch noch schnell ins rechte Licht. :-)


Prinzessin

Prinzessin, mein Endzeit-Roman, ist jetzt endgültig erschienen. Kurz, knackig, obszön, geil, brutal, wüst. Oder so ähnlich. ;-) Auf alle Fälle ein Roman, auf den ich mächtig stolz bin. Auf meiner Website findet sich -> hier ein wenig mehr Information zum Buch.

Erhältlich als eBook für Euro 4,99 bei Amazon oder als Paperback für Euro 12,99 bei Amazon. Die sonstigen üblichen Verdächtigen folgen in Kürze.

Das Buch hat ein sehr hübsches Cover - habe ich das schon mal hergezeigt? Ja? Egal, zur Sicherheit hier nochmal das volle Rundumcover, der neuerliche Anblick kann ja nicht schaden :-)

Sieht doch richtig gut aus, nicht wahr?

Inhalt? Aber gern: Die Welt ist zum Teufel gegangen und die Überlebenden haben den Mantel der Zivilisation abgelegt. Mord, Kannibalismus und Gewalt in allen Formen beherrschen den Alltag. Die Umwelt ist heimtückisch und das Leben als gefährlich zu bezeichnen, wäre eine Untertreibung. Die Frau, die sich She nennt, streift durch diese Welt, hat ein Ziel vor Augen und lässt sich durch nichts davon abbringen, dieses Ziel zu erreichen. Auch nicht durch den Gottchirurgen, der eine neue Weltordnung unter seiner Führung anstrebt und brutalste Handlanger auf die Menschen loslässt, um seinen Willen durchzusetzen. Aber auch She kennt weder Gnade noch Rücksicht, wenn man ihr in die Quere kommt.

Klingt aufregend? Klingt erregend? Ist es auch, wirklich. Und wer sich jetzt vor Begeisterung gar nicht mehr bremsen kann, der ist -> hier herzlich eingeladen, auszuwählen und zu kaufen.

Danke und viel Vergnügen mit dem göttlichen, psychopathischen, geilen Miststück namens She.

Donnerstag, 17. Oktober 2013

Blade Runner Classic Noir Trailer

Ich liebe Blade Runner. Ich habe keinen anderen Film so oft gesehen wie diesen. In allen Fassungen.
Dieser Noir-Trailer ist einfach nur atemberaubend schön und punktgenau getroffen. Hut ab.


Mittwoch, 16. Oktober 2013

Cover

Weil ich sie so verdammt schön finde, weil sich die Rückenansicht daheim im Regal saucool machen wird (vor allem, wenn man auch andere Titel des mkrug Verlags dazustellt - Rücken und Rückseite sind Verlagsoptik); weil ich noch etliche Bücher in diesem Outfit sehen möchte ... teilt meine Freude :-)

Prinzessin (11/2013) -> mehr ...

















Am Anfang war die Tat -> mehr ...
 
















Ferve der Dreckfresser -> mehr ...





Dienstag, 15. Oktober 2013

Erkenntnis der Woche, Nr. 4

(Diese Erkenntnis stammt nicht von mir, sondern von meiner angewidert-erheitert grinsenden Frau - und sie als momentan Betroffene darf sowas sagen!):

Wer braucht schon Bücher über ekeliges Zeug schreiben, wenn er eine Wöchnerin daheim hat.

Vaterfreuden

Babys bringen selbst wohldurchdachte Pläne durcheinander. Besonders wenn sie umwerfend sympathisch, liebenswert und freundlich sind. Leben eben.

Freitag, 4. Oktober 2013

Erkenntnis der Woche, Nr. 3

Manchmal ist das, was du als Weisheit erkennst, nichts weiter als alltägliche Banalität (so wie diese Erkenntnis zum Beispiel).

Dienstag, 1. Oktober 2013

Dies und Das, Schreibezeug, Selfpublishing, Mediakram

Letzten Freitag habe ich meinen Verleger getroffen und mit ihm grob fixiert, was denn die nächsten Romane werden - die nächsten beiden stehen fest. Beides recht drastische und härtere Werke, sonst sehr unterschiedlich. Mehr dazu beizeiten. Für danach steht ein Haufen Optionen zur Verfügung, aber was dann folgt, das kann ich im Augenblick noch unmöglich sagen - schlicht keine Ahnung.

Zwischendurch steht noch eine kürzere Geschichte am Programm, da weiß ich noch gar nicht, was es wird. Ich weiß zwar, wofür sie verwendet wird - eine coole Idee, über die noch Stillschweigen bewahrt werden muss - aber die Handlung ist mir noch nichtmal im Ansatz klar.

In Sachen Self-Publishing herrscht bei mir derzeit Stillstand. Das Thema ist zwar nicht vom Tisch, definitiv nicht, aber im Moment habe ich dafür keine Pläne. Mir macht die Verlagsarbeit viel zu viel Spaß und ... das gilt zumindest für mich, es ist unter den jetzigen Umständen einfacher und tatsächlich auch lukrativer als die Spielerei mit Self-Publishing.
Denn der Aufwand, den ich betreiben müsste, um die Ergebnisse zu erzielen wäre enorm hoch. Und dabei reden wir nicht von Umsätzen, sondern allein von der Erstellung des Buches, Satz, Layout, Korrekturen, Cover und alles, was dazugehört. Und wie man sowas verbockt, darin habe ich Erfahrungen gesammelt. Natürlich kann man all diese Dienstleistungen dazukaufen, vor allem in Sachen Cover und Korrekturen darf man ohnehin nicht sparen (sonst macht man Dinge, wie ich sie getan habe).
Aber kann man sich diese Dinge nicht leisten, kosten sie eine Menge Zeit, und die würde mir definitiv beim Schreiben fehlen. Familie, Jobs, Schreiben - Tage sind nicht beliebig verlängerbar und ein paar Stunden Schlaf brauche ich auch. (Diesbezüglich trainiere ich ohnehin schon fleißig, dieser Tage steht Nachwuchs ins Haus.)

Aber es gibt in dem Bereich derart viele Fortschritte, Änderungen, Entwicklungen, es ist und bleibt eine aufregende Sache, wenn man sich darauf einlassen möchte. Die Möglichkeiten werden immer umfangreicher und als Autor sein eigener Herr sein, ohne Abhängigkeit von einem Verlag - selbst wenn er so entspannt, umgänglich, kooperativ und entgegernkommend wie meiner ist - das hat durchaus seinen Reiz.

Auf meiner Website hat sich die letzten paar Tage nicht so viel getan, da bin ich etwas ins Hintertreffen gekommen. Das ist auch so eine Sache, für die man irgendwo Zeit hernehmen muss. Es gibt zwar durchaus Diskussionen zum Thema, ob eine Website für einen Autor noch notwendig ist oder ob er sich nicht besser auf die Social-Media Sache konzentrieren sollte - hier sind recht interessante Gesichtspunkte nachzulesen. Ach ja, zurück zu meiner Website: Der Menüpunkt Universen hat ein paar Befüllungen, die den vorläufigen und geplanten Stand von Serien und Zyklen zeigen, die ich mir vorstelle, in den kommenden Jahren zu verfassen. Der Menüpunkt Bibliographie ist leider noch leer, da wird zukünftig das Gesamtwerk aufgelistet.

Wenn man mich fragt, was im Moment niemand tut, aber ich sage jetzt mal trotzdem meine Meinung zu dem Thema ;-) - ein Autor braucht eine Website. Sie muss nicht unbedingt täglich aktualisiert werden - dafür kann man FB, G+ und dergleichen benutzen, aber sie sollte doch Lebenszeichen von sich geben. Ob sie als Blog oder als klassische Site geführt wird, ist egal. FB, G+ und den Kram braucht man wohl auch und wenn man sich darauf einlässt, dann auch einen Blog, entweder extra wie dieser oder in der Site eingebunden.

Mein Blog ist extra geführt, weil es sich so ergeben hat, nicht, weil ich es geplant hatte. Natürlich wäre es praktisch, Blog und Site zu vereinen, aber jetzt steht der Blog hier und ihn zu übersiedeln wäre ... kontraproduktiv. Ich will euch doch nicht vergrätzen. Es ist erstaunlich: Wären die Postings meiner Leser ein Indikator, hätte ich kaum Leser. Aber die Statistik sagt etwas anderes.



Donnerstag, 26. September 2013

Erkenntnis der Woche, Nr. 2

Was mir in letzter Zeit aufgefallen ist: Älterwerden bringt tatsächlich und wahrhaftig dieses bescheuerte "früher war alles besser" Gefühl mit sich - auch wenn es bei nüchterner Betrachtung sehr oft verkehrt ist. Aber nicht immer. Auf jeden Fall ist es da.

Dienstag, 24. September 2013

Neue Website

Habe seit gestern eine neue Website, www.johnaysa.net. Die bisherige Lösung als Subdomain einer anderen Site war nicht so ideal. Jetzt passt es. Noch sind nicht alle Kategorien befüllt, aber das wird in nächster Zeit geschehen. Work in progress.

Donnerstag, 19. September 2013

Erkenntnis der Woche, Nr. 1

Ich lese lieber ein Buch über Kotzen, Scheissen und Gedärme rausreissen, als fünf Minuten dem verlogenen Gestammel charakterloser Politikervisagen zuzuhören. DAS ist der wahre Horror. Dagegen ist der erfundene Schrecken geradezu entspannend.

Montag, 9. September 2013

Elysium

Elysium ist eine intelligente Dystopie, eine Social Utopie. Regisseur Neil Blomkamp, der uns schon mit District 9 gezeigt hat, wie man intelligente, spannende Science-Fiction macht, die für jedermann zugänglich ist, zeigt in diesem Film eine Zukunft, die nicht so unwahrscheinlich ist und von der man getrost sagen kann, dass diejenigen, die heute die Macht in Händen halten, genau darauf hinarbeiten.

Ein Utopia der Reichen, das sich hermetisch gegen die unvorstellbaren Massen an Armen abriegelt – in diesem Fall gleich aussiedelt auf eine riesige Raumstation, die sich mit Waffengewalt alles vom Leib hält, was sie nicht gezielt akzeptiert. Der Reichtum schöpft sich aus der Ausbeutung jener, die im globalen Slum, zu dem die Erde geworden ist, ums Überleben kämpfen.

Blomkamp hat einfach nur konsequent weitergedacht und Elysium, die gewaltige Insel der Reichen, als Symbol in den Raum gestellt – die Raumstation ist vermutlich der einzige Aspekt, der aus heutiger Sicht nicht allzu wahrscheinlich erscheint. Der Rest hingegen mutet nur allzu vertraut an, die Hochhäuser, die wie mit Schimmelpilz befallen von auf die Fassaden und Dächer aufgebauten Wohnkäfigen und Erweiterungen überwuchert sind.

Die Städte, die zu gigantischen, von Robotpolizisten mit Gewalt ruhig gehaltenen Favelas verkommen sind. Nichts davon erscheint wirklich utopisch. Auch die Implantate, die Max verpasst kommt, das bizarre Exoseklett, das ihn auf den Beinen hält, all diese Dinge sind in ersten Ansätzen oder verschiedenen Stadien der Entwicklung bereits vorhanden. Von daher ist der ganze utopische Kram nichtmal so utopisch, wie es auf den ersten Blick scheint.

Elysium funktioniert auf mehreren Handlungsebenen, die ineinander verstrickt sind. Die Geschichten sind überraschend komplex, allerdings so, dass man ihnen auch folgen kann, ohne vor ein intellektuelles Rätsel gestellt zu werden – so ähnlich wie ein faszinierender Artikel im GEO Magazin.

Matt Damon, tja, Matt Damon fällt gar nicht auf als er selbst, er ist, wen er darstellt und das ist überaus angenehm. Sharlto Copley, der schon im District 9 gezeigt hat, dass er ein sehr guter Schauspieler ist, den erkennt man kaum unter seiner Maske – wer den Film im englischen Original sieht, wird ihn an Stimme und Dialekt erkennen. Ein großartiger Irrer. Jodie Foster ist brillant in ihrer eisigen Kälte, Distanziertheit und völligen Gleichgültigkeit Menschen gegenüber, die ihre Figur als minderwertig ansieht.

Über die Effekte des Films braucht man nicht viel reden – perfekt, absolut perfekt. Die Inszenierung ist temporeich, elegant und doch schlicht in der Kameraführung, die Ausstattung erstklassig. Die Actionszenen liefern genau das, was sie versprechen, Action. Mit einigen geradezu garstig ekeligen Effekten und phantastisch aussehenden Einstellungen.

Geradezu erschütternd angenehm ist das Fehlen von 3-D, als Zuseher vermisst man es keine Sekunde lang. Elysium braucht kein 3-D, um in den Bann zu ziehen und zu beeindrucken.

Elysium ist ein rundum befriedigender, starker Film, der es wert ist, ihn sich anzusehen. Science Fiction mit Subtext, unaufdringlich, clever, wunderschön gemacht und packend. Welch ein Vergnügen.

Sonntag, 1. September 2013

Radiointerview und neues Buch

Am Freitag hatte ich ein Radiointerview bezüglich des Fortsetzungsromans Wiener Weltuntergang: Frühling der Toten, der ab 22. September startet. Mehr zum Drumherum gibt es hier, der ganze Spaß ist ein Label des Residenz Verlags und die Site wird in den kommenden Tagen ordentlich erweitert - soweit ich weiß.


Ehrlich gesagt spiegelt das Bild mehr die Gestaltung der Jiffy Bücher als solches wieder, als den Inhalt darzustellen. Es gibt Zombies, natürlich, aber die sehen nicht so aus und sie sind hoffentlich (bestimmt) anders genug, um interessant zu sein. 
Die Zombies gehen in Wien um, die Geschichte dehnt sich von der Stadt aus und greift weit um sich, die Zombies durchlaufen Veränderungen und die handelnden Personen haben mehr oder weniger alle miteinander einen Knall.

Zum Interview, zu dem ich gemeinsam mit der Verlagsleiterin von Residenz bei Radio Orange geladen war: Ich habe ein paar Tage vor dem Termin von dieser Einladung erfahren und ... mich die ganze Zeit davor vor Aufregung und Nervosität beinahe angeschissen. Ich glaube, ich habe schon mal erwähnt, ich bin eher ein ruhiger, schweigsamer, introvertierter Mensch - Öffentlichkeit ist eine Art Horror. So gesehen war dieser "Zwang" dazu geradezu therapeutisch. Hat auch was für sich.

Es war mein erstes Radiointerview und obwohl ich glaube, mich halbwegs gut geschlagen zu haben, bin ich der Meinung, ich gehöre zu den Autoren, die besser nicht die Klappe aufreissen, sondern schreiben, wenn sie was erzählen wollen.

Wenn ich "gedrängt" werde, über persönliche Details zu sprechen, neige ich dazu, irgendwas zu sagen, um die Sache hinter mich zu bringen. Das mache ich nichtmal mit Absicht, da schaltet mein Hirn in einen komischen Zustand zwischen viel-schnell-nichts reden und es kommt meistens Quatsch dabei raus.
Ich rede nicht so gern - zum Beispiel - über Kindheit und Jugendjahre. Das ist eine Zeit, die ich als eher persönlich ansehe und die mein engstes Umfeld kennt, dem Rest der Welt aber herzlich egal sein kann. Ich habe noch nie gerne darüber geredet, nicht, weil es da irgendwelche traumatischen Geschehnisse gibt oder irgendwas anderes Aufregendes, einfach nur deshalb, weil ich das als sehr persönliche Zeit ansehe.
So kommt es, dass es zwischen einem schriftlichen Interview, das demnächst irgendwo auftauchen soll und diesem mündlichen Interview eine Ungereimtheit in einem biografischen Detail gibt. Bin ich nun in Wien oder in Auckland, Neuseeland zur Welt gekommen? Da geboren, dort gezeugt, oder umgekehrt, oder wie oder was? Es ist total, vollkommen egal. Jetzt gibt es zwei Versionen davon. :-)

Es ist durchaus witzig, in dem Kämmerchen zu sitzen und zehn Zentimeter vor dem Gesicht hängt das Mikro, mit einem kleinen aufgeklebten Schildchen "Hier sprechen". Auch witzig ist es, wenn nach der Sendung ein Hörer anruft um zu fragen, worum es eigentlich ging, weil er nicht richtig zugehört hat.

Was nimmt man (ich) aus so einer Situation an Erfahrung mit:
-- Man vergisst innerhalb kürzester Zeit, dass man zu einem unsichtbaren Publikum irgendwo redet.
-- Am einfachsten ist es, so zu reden, wie man es im Alltag macht, selbst wenn man sich, wie ich, beim Sprechen verzettelt und über die eigene Zunge stolpert (Das ist dem Moderator schon bei der Intro passiert, also egal).
-- Jegliche Nervosität fällt von einem ab, sobald die Sache begonnen hat.
-- Man verhält sich instinktiv ruhig, wenn man grad nicht redet.
-- Wenn die Sache vorbei ist, kann man sich verabschieden und einfach gehen.
-- Die Zeit verfliegt unheimlich schnell, 45 Minuten sind im Nu vorbei.
-- Nicht immer schafft man es, die Gedanken, die durch das Hirn torkeln, auch so zu formulieren, wie man es gerne möchte. Wie das ankommt, was du sonst von dir gibst, das weißt du auch nicht. Vielleicht erfährst du es irgendwann, vielleicht nicht.
-- Du hast nicht die geringste Ahnung, ob die Leute, die zuhören, auch in irgendeiner Form reagieren werden, du weißt nicht, wie viele hier zuhören und ob du im Endeffekt zu einer Gruppe Menschen sprichst, die in weitester Form als deine Zielgruppe zu bezeichnen ist. (Da ist die Wahrscheinlichkeit zwar eher hoch, da die Sendungsmacher eigentlich ihr Publikum kennen, aber wissen ...)

Die Fragen selbst waren so, wie man sie erwarten würde. Nichts, was vom Publikum größere Konzentration erfordert hätte, aber interessant genug, um die Hörer bei Stange zu halten - in dem einen Fall wenigstens als "Hintergrundberieselung". :-) Wie schreibt sich ein Serienwerk, warum macht der Verlag das, in welcher Form wird das verbreitet, wieviel bekommen die Autoren, wie kam es überhaupt zu dem Projekt und so weiter, also mehr Geplänkel zur Unterhaltung der unsichtbaren Zuhörer.

Zwei Fragen haben mich ein wenig überrascht:
-- Zum einen, ob mein Roman einen Subtext hat. Antwort: Hat er, muss man aber weder zur Kenntnis nehmen, noch war er mir so wichtig, um ihm mehr Bedeutung als den der Andeutung zukommen zulassen. Manche Wirklichkeiten sind einfach zu ekelhaft, um damit eine fiktive Geschichte zu besudeln.
-- Zum anderen, ob ich die Forsetzungen (wie der Untertitel mit dem Wörtchen "Frühling" schon signalisiert, habe ich hier von Beginn an in mehreren Bänden gedacht, wenigstens einer Trilogie) auch machen werde, wenn das Projekt für den Verlag nicht erfolgreich läuft. Antwort: ja, möchte ich auf jeden Fall machen. Dauert dann vielleicht länger, weil ich etliche andere Werke in Arbeit habe, aber ich möchte die Trilogie auf alle Fälle fertigstellen.

Im Endeffekt hat jeder bekommen, was er wollte: Die Verlagsleiterin konnte das eBook-Serial-Projekt präsentieren, das bei Erfolg eine Weiterführung erfahren wird, sie konnte über den Residenz Verlag und über Bucharbeit im allgemeinen sprechen. Ich habe ein paar Worte über mich verlieren können, hoffentlich so ein wenig Werbung für den Roman gemacht und was gelernt. Der Moderator hatte angenehme Gäste (echt wahr ;-)) und war in der Lage, seine Fragen alle unterzubringen und beantwortet zu bekommen, sicher auch angenehm für ihn.

Werde ich in Zukunft weniger nervös sein, sollte es sich durch eine wunderbare Fügung ergeben, dass ich wieder irgendwo im Radio quatschen soll? Vielleicht etwas weniger.

Wiener Weltuntergang: Frühling der Toten, ist ein Roman über den Ausbruch einer Zombieplage, die in Wien ihren Ursprung nimmt. Die Geschichte ist ein paar Jahre in der Zukunft angesiedelt und zeigt ein Österreich/Europa, in dem "diktatorische Mächte" die Kontrolle übernommen haben, die sich mit einem nahezu unkontrollierbaren Problem konfrontiert sehen.
Der Roman erscheint als eBook Serial in 20 Bänden ab Ende September in wöchentlicher Folge. Die Episoden kosten jeweils 99 Cent, Folge 1 wird zum Kennenlernen und Einstieg gratis sein. 
 

Montag, 19. August 2013

Shit happens

Der Verlag und ich stehen vor einem Rätsel. Die eBooks "Am Anfang war die Tat" und "Ferve der Dreckfresser" haben einen katastrophalen Fehler: Es sind nicht die korrigierten, zur Veröffentlichung freigegebenen Texte, sondern die Rohfassungen und Erstentwürfe!

Wie das passieren konnte, ist uns schleierhaft - und es ist gewaltig unangenehm, das ist vielleicht vorstellbar. Solche Versionen von Texten sind noch ziemlich fehlerbehaftet, teilweise grammatikalisch inkorrekt, voller Wortwiederholungen - schlichtweg nicht mehr als fortgeschrittene Entwürfe.

Nun, da das Desaster passiert ist, bleibt nichts anderes, als in höchstem Tempo drüberzugehen und zu schauen - wo sind die Endversionen, sind sie gar irgendwie im elektronischen Nirvana verschwunden, wurden sie irrtümlich überschrieben, was auch immer. Bis das eventuell irgendwann geklärt werden kann, hilft es nichts, als neuerlich über die Texte zu gehen. Und das möglichst schnell.

Mein anfänglicher Verdacht, dass das externe Lektorat einen totalen Scheiß gebaut hat, ist weder vom Tisch noch bestätigt. Denn wenn ich die jetzt verwendeten Fassungen mit noch älteren Versionen vergleiche, dann gibt es da sehr wohl Unterschiede, die im Zusammenhang mit dem Lektorat stehen, daran kann ich mich erinnern. Aber die Anzahl der unkorrigierten Fehler im Text ist nicht akzeptabel und sieht auch nicht nach Endkorrektur aus. Schleierhaft.

Scheiße wie die passiert immer wieder, das ist keine Frage. Kann man korrigieren, auch klar. Meistens wird stillschweigend darüber hinweggegangen und der Fehler behoben. Ist legitim. Das wollen in diesem Fall aber weder Verlag noch Autor.

Das ist eine unangenehme Geschichte, die ich sehr bedaure. Tja. Nicht lustig.

Dienstag, 13. August 2013

Versenkung

War ein paar Tage abwesend. Hm, vielleicht dem einen oder anderen Besucher meines Blogs aufgefallen ;-) Habe sehr viel geschrieben, habe meinen Verleger getroffen, muss ein Kapitel aus einem Buch entfernen - werde dieses Kapitel in eine eigenständige Geschichte umschreiben.
Arbeite an einem neuen Buch, das ich eigentlich bis Ende August fertig haben wollte - mal sehen, ob ich das schaffe. Tja, soweit so gut, ich bin bis in meine kümmerlichen Haarspitzen hinein schwer beschäftigt.
Mehr demnächst.

Freitag, 2. August 2013

Pacific Rim

Guillermo del Toro hat es schon wieder getan. Einen großartigen Film abgeliefert. Pacific Rim ist eine Liebeserklärung an Roboter, Monster, Science Fiction und Trash. Liebevoll und überaus ästhetisch inszeniert geht der Film dank seiner Machart locker über seine Schwächen wie ein paar unlogische Momente, die selbst in einem Monsterfilm etwas schwer glaubwürdig sind, hinweg.

Die Steuerung der Roboter ist ... tja, ich finde sie genial erdacht, und sehr, sehr clever umgesetzt. Genug Technospielerei, um diesbezüglich zu befriedigen, nicht so viel davon, um damit zu nerven. Del Toro, Freak und Fan, inszeniert Filme für Freaks und Fans. Das ist bei den Hellboy Filmen so, bei Blade II so und natürlich auch bei seinen ganz persönlichen, kleinen Filmen, wie Pans Labyrinth, dem frühen Cronos, Devil's Backbone, bei allem.

Er bedient die Klischees, die zu einem Film mit Riesenrobotern und Monstern gehören, er bricht sie dabei und er inszeniert sie geschickt. Er gibt den Monstern eine sehr interessante Geschichte, baut ein paar schrullige Wissenschaftler ein, die derart durchgeknallt sind, dass sie einfach nur perfekt sind.

Mit einem Sinn für Unsinn wird Pacific Rim ein ungebremstes Vergnügen, genau das, was in der Absicht der Macher stand. Und ein großes Ätsch an alle, die gleich zu Beginn des Nachspanns aus dem Kino rennen - ihr habt noch eine witzige Pointe versäumt! Interessante Dankesliste übrigens ganz zum Schluß, logische und sehr, sehr nette Widmung, die zeigt, welchen Geistes Kind der Film ist und was del Toro selbst sehr gerne mag.

Köstlich wie immer: Ron Perlman, in einer nicht so großen, aber dafür großartigen Rolle. Herrlich bescheuerte. Hoffentlich wird das noch was mit Hellboy III. Apropos III, das 3D (ha ha ha, ich weiß). Kongenial, dezent und wirkungsvoll umgesetzt. Nie im Vordergrund, fast unmerklich, genau so gemacht, wie es sich gehört: Es unterstützt immer wieder die sehr schöne, detaillierte und wohl überlegte Optik des Films, ohne sich je aufzudrängen. Die meiste Zeit bemerkt man nichts davon.

Überhaupt ist der Sinn für haarsträubend entzückende Details bei del Toro sehr ausgeprägt. Selbst in Szenen, in denen Hochhäuser zu Staub zerbröselt werden, findet er eine Möglichkeit, eine winzige Absurdität einzubauen, die vollkommen passend ist und im ganzen Gefüge des Films gar nicht fehlen darf. Und dabei total witzig ist. Scheiße, allein die Schuhe, die Ron Perlman da trägt, sowas absurd-geniales, so selbstverständlich und perfekt zum Charakter passend, Detailwahnsinn. Das finde ich wirklich beeindruckend.

Apropos Optik - es ist ein typischer Guillermo del Toro Film. Elemente aus all seinen Werken tauchen auf, sein DP ist wiedermal der kongenial Überästhet Guillermo Navarro, die Bewegungen der Kamera sind elegant, niemals störend, größtmögliche Wirkung erzielend. Nach einer Weile hat man sich auch an den Umstand gewöhnt, dass del Toro 1.85:1 als Bildformat gewählt hat. Wenn ich mich jetzt richtig erinnere, nimmt er immer dieses Format.

Wenn del Toro mit dem Film was in Beweis stellt, dann zum einen, dass er wirklich jeden Unsinn gekonnt inszenieren kann, dass er immer Filme macht, die er selbst sehen möchte und dass er - wie hier - immer wieder zeigt, wie gut er im Vergleich zu anderen Filmemachern ist. Also, meine Güte, wenn man schon vergleichen will, die Transformer Filme von Michael Bay sind absolut ärmlich inszenierte und geschriebene Primitivfilme dagegen.

Sicher, Pacific Rim ist nicht ohne seine Schwächen. Ob die Roboter wirklich mit der Handvoll Hubschrauber getragen werden können, ich weiß nicht. Die Bevölkerung von Hongkong so schnell in Sicherheit bringen, puh, das kann nicht funktionieren. Und noch der eine oder andere Moment, der eher haarscharf an Blödheit vorbeischrammt.

Aber - scheißegal. So elegant, selbstverständlich und witzig, wie das erzählt wird, spielt es keine Rolle. Außerdem, was soll man sich bei einem Film, in dem von Menschen gebaute Riesenroboter gegen Riesenmonster, die aus dem Meer daherkommen, über Logik meckern? Das ist ein Kaiju Film und dabei geht es schließlich nicht um Realismus, sondern um knallbuntes, dramatisch-kitschiges Kawumm.

Im übrigen ist Pacific Rim ein tatsächlich originaler Sommerfilm. Er beruht nicht auf einem Roman, er ist kein Reboot, kein Remake, keine Adaptierung einer TV-Serie oder sonst ein aufwärmen von schon vorhandenem Stoff, er ist ein originaler Film. Das ist, so bedenklich das für das Niveau von Hollywood auch sein mag, bemerkenswert.

Und es ist bemerkenswert, dass es Guillermo del Toro gelungen ist, ein Riesenbudget für einen Film zu bekommen, der noch absurder ist als alle anderen Streifen des Jahres, der keinerlei Stars vorweisen kann (bei aller Liebe zu Ron Perlman, er ist kein Star, sondern ein exzellenter Darsteller - das ist ein haushoher Unterschied), ohne Zombies auskommt, nicht auf einem amerikanischen Spielzeug beruht, sondern japanische Filme zum Vorbild nimmt, in denen Menschen in Kostümen mit sichbarem Reißverschluß durch erkennbare Miniaturstädte stapfen.

Ich bin nicht unbedingt ein Fan von Kaiju Filmen, habe aber natürlich einen ganzen Haufen davon gesehen, weil mir - vor allem früher - der dämliche Charme dieser Streifen gut gefallen hat. Die Stimmung, die eigenwilligen Farben, die Absurdität der Szenerie, der Pathos. War sehr witzig. Pacific Rim holt aus dem Genre alles raus, was drinnen steckt.

Und, da der Film gerade einen sehr erfolgreichen Start in China hatte und in Japan noch nichtmal angelaufen ist, besteht die Hoffnung, das der Streifen so erfolgreich wird, um tatsächlich eine Fortsetzung zu bekommen. Das freut mich für del Toro, weil es auch die Chancen auf Hellboy III erhöht und - vielleicht doch noch Mountains of Madness.

Mittwoch, 31. Juli 2013

Juli Rezensionen

Als da wären:

George R. R. Martin: Planetenwanderer -> hier. Große Space Opera mit Witz und Intelligenz und jeder Menge Zwischentöne. Martin hat es sich nie leicht gemacht - auch nicht in diesem frühen Roman. Sehr lesenswert.

Stephen King: Joyland -> hier. Der beste Roman von King in Äonen. Gefühlvoll, sensibel, spannend, detailreich, wirklich ein wunderbares Buch. Eine schon fast nicht mehr erwartete Rückkehr zur Meisterschaft.

Wrath James White: Schänderblut -> hier. Ein bestialisches Buch. Dabei ein intelligentes Buch. Ein sensibles Buch. Sehr beeindruckend. Und ausgezeichnet geschrieben. Das alles ist ziemlich unerwartet und umso erfreulicher.

Greg F. Gifune: Kinder des Chaos -> hier. Wiedermal zeigt Gifune seine Meisterschaft darin, sehr starke Stimmungen zu verbreiten. Der Trick des Buches wird vom Autor im Nachwort gelüftet und *kopfklatsch* ist dann deutlich erkennbar. Sehr clever. Sehr spannend. Sehr düster. Sehr gut.

R. Evolver: Pol Pot Polka -> hier. Der zweite Band der ziemlich scharfen, sexgeilen, drogengeilen, gewaltgeilen, geilgeilen Agentin Kay Blanchard. Ein Pulp-Roman im besten Sinn des Wortes, Trash als hohe Kunst. Sinnfreies Vergnügen.

Jeff Strand: Fangboys Abenteuer -> hier. Sehr herzige Geschichte, aber auf eine merkwürdige Art und Weise nicht das Potential ausschöpfend, dass das Buch hätte. Andere Bücher des Autors sind da stärker gewesen. Alles in allem nett.

Mit diesen Büchern sind dieses Jahr bisher 37 Bücher gelesen, mit 14073 Seiten.

Dienstag, 30. Juli 2013

Dinge in dir

Gleich einer Frucht des Bösen, wie ein Samen ausserirdischen Ursprungs, pulsierte und bewegte sich dieses runde, feucht glänzende Etwas, ein stetes Rinnsal Schleim absondernd, obszön in seinem Gehirn.

Er wusste, es konnte nicht mehr lange dauern, bis diese Frucht des Verderbens platzen und ihren Grauen erregenden Inhalt säen würde.

Leg dich nicht mit dem Autor an

Die schon laaange Vorgeschichte zu diesem Video kann man sich, so nötig, irgendwo aus einer Suchmaschine rausgraben. Ist aber nicht so wichtig. Macht trotzdem Spaß.

So man die dicken Bücher des dicken Bärtigen kennt. Oder die Serie. Und dann natürlich weiß, wer der dünne in den schwarzen Klamotten ist. :-) 


Freitag, 19. Juli 2013

Gemischte Kurzmeldungen

Mein eBook-Serial-Roman, sprich, Roman in 20 Bänden, soll nach einer für mich ewig langen Wartezeit zwischen Ablieferung des Manuskripts und tatsächlichem Erscheinen (da gab es ein paar Termine und Verschiebungen) jetzt endlich im Frühherbst erscheinen.
Bei diesem Verlag.
Den darf ich jetzt endlich nennen, das war mir auch lange Zeit untersagt. Das Cover zeigen - da muss ich jetzt noch vier Wochen warten, um dem Marketing nicht in die Quere zu kommen. Und zum Titel sag ich offenbar auch besser nichts. Seufz, Marketingideen. Manchmal habe ich das Gefühl, je mehr Marketing, um so ... ach, egal.
Den letzten Satz im Manuskript habe ich voriges Jahr Ende Juni geschrieben - laaaang her.

Eine kurze Zusammenfassung der letzten Bücher, die ich gelesen habe:
Wrath James White: Schänderblut -> hier. Weit besser, als ich es ursprünglich vermutet hätte. Gut geschrieben, gut durchdacht und recherchiert. Sehr positive Überraschung.
Greg F. Gifune: Kinder des Chaos -> hier. Ein sehr stimmungsstarkes, düsteres Buch über eine Reise in den Wahnsinn.
R. Evolver: Pol Pot Polka -> hier. Pulp-Trash-Thriller um die sex-, drogen- und gewaltgeile Agentin Kay Blanchard. Kurzweilig, vergnüglich, bescheuert. Der zweite Roman um Kay Blanchard, erschienen bei Evolver-Books.

Der SuB der vordringlichen Bücher ist im Augenblick 9 Titel hoch, der SuB der etwas weniger dringlichen Titel misst 42 Bücher! SuB 1 wird demnächst um wenigstens 5 Titel fix wachsen, 2 vielleicht noch zusätzlich - da zögere ich gerade noch ein wenig. Es nimmt einfach kein Ende ... ;-)

Die folgende Aufstellung sind noch nicht alle Titel, die in der Horror Tb Reihe des Festa Verlag erscheinen werden, aber eine erste Vorschau auf die Vergnüglichkeiten der nächsten Monate. Band 66 freut mich ganz besonders. Großartiger Roman, unverständlich, wie Clive Barker so vom deutschen Markt verschwinden konnte. Gerade mal die großartige Edition Phantasia hat lieferbare Titel. Aber so keimt neue Hoffnung.

Band 66: Clive Barker: Mister B. Gone
Band 67: S. L. Grey: Labyrinth der Puppen

2014:
Edward Lee: Der Höllenbote
Richard Laymon: Kill for Fun – Gnadenlose Geschichten
Brett McBean: Die Verdammten
Patrick Senécal: 7 Days
Edward Lee: Incubus
John Everson: NightWhere - Die ultimative Unterwerfung
Nate Kenyon: Sparrow Rock
Edward Lee: Golem
Wrath James White: Yaccubs Fluch
Douglas Wynne: Der Teufel von Echo Lake
Michaelbrent Collings: Darkbound
Brian Keene: Entombed
Shane McKenzie: Muerte con Cane
Wrath James White: Purer Hass
Rob Redux: Mort – Zombies & Engel
Edward Lee: Succubus
John Everson: The Pumpkin Man
Bryan Smith: Freakshow



Sonntag, 14. Juli 2013

World War Z

Gestern World War Z gesehen. In 3D. Allerspätestens mit diesem Film sind die Zombies wohl endgültig Massenware geworden. World War Z ist kurzweilige Unterhaltung, nicht so schlecht, könnte besser sein, aber ganz in Ordnung, wenn man seine Erwartungen nicht allzu hoch schraubt. Nach zwei Stunden ist der Spuk vorbei und der Film hat kaum Spuren hinterlassen. Einige sehr hübsche Bilder, einen, vielleicht zwei Schreckmomente, spannend ist die Sache nur bedingt und Blut gibt es kaum je zu sehen, wir bekommen nichtmal wirklich gezeigt, wie die Untoten endgültig getötet werden. Alles ziemlich unspektakulär.

Das 3D des Films ist überflüssig. Es wird genau für einen Schock - der sowieso schon aufgelegt ist - effektiv genutzt. Sonst hat man zwischendurch den Eindruck, Regisseur Marc Forster hatte keine Idee, was er mit 3D anfangen soll. In vereinzelten Szenen irgendwelche Figuren am Bildrand im unscharfen Bereich zu postieren, um den Fokus in den Hintergrund des Raumes zu zwingen, wo man Brad Pitt sehen kann - aua. Sieht scheußlich aus und ist plump. Auch Figuren in der Unschärfe zwischen Hauptdarsteller und Kamera durchs Bild marschieren zu lassen ... herrje. Das funktioniert nicht bei 3D - ist eher irritierende Scheiße.

Generell ist eine der großen Schwächen des Films seine Regie. Forster hatte offenbar keinen Plan, wo er seine Kameras posieren sollte und hat nichts außer Standardeinstellungen verwendet. Immerhin ist das Tempo schnell und das hilft über die langweilige Regie hinüber. Aber einen Preis bekommt er dafür nicht. Die Drehorte, Kulissen, Effekte, überall gibt es jede Menge Eye-Candy. Alles hätte Forster heranziehen können, um originelle Einstellungen zu wählen, um ungewöhnliche Blickwinkel zu finden. Er geht aber nichtmal aus der Augenhöhe seiner Akteure fort. Echt einfallslos.

Die Zombies selbst orientieren sich an Filmen wie 28 Days Later. Erkennbar tot, aber nicht sonderlich ekelhaft anzusehen. Sie sind sehr schnell, das rockt, und besonders gut gelungen sind sie in den Massenszenen. Die aus den Trailern ohnehin bekannte Pyramide kommt im Kino wirklich gut. Auch ihr Ansturm auf Fahrzeuge und Gebäude entwickelt gelegentlich die Wucht eines Tsunamis. Das sind eigentlich die herausragenden Momente des Films: Szenen mit hunderten, tausenden Akteuren, realen und virtuellen. Da zeigt sich, was eigentlich in dem Streifen stecken würde. Leider verdümpeln diese Momente sehr schnell.

Brad Pitt ist Brad Pitt, gar nicht unangenehm. Es gibt einen einzigen Moment im Film, wo er derart lässig in Pose gerückt wird, dass man laut lachen kann. Wer sie schon gesehen hat, weiß sicherlich, was ich meine. Sonst spielt er auf dem gleichen Level wie alle übrigen Darsteller - angemessen für einen Zombiestreifen. Weder besser, noch schlechter - einfach nur angemessen. 

Der Soundtrack von Marco Berltrami ist sehr gut, auch die zwei Nummern von Muse sitzen. Die paar sonstigen Songs - meine Güte, überflüssige Hintergrundakustik in einzelnen Szenen, die man nur bemerkt, weil sie im Nachspann aufgelistet ist.

Vielleicht lässt sich noch mehr über den Film sagen - die überflüssigen Dokumentaraufnahmen, die hineingeschnitten wurden. Die mangelhafte Chemie zwischen Brad Pitt und Mireille Enos, die bessere Chemie zwischen Brad Pitt und Daniella Kertesz, der zu kurze, verschenkte Auftritt von David Morse. Aber was soll's.

World War Z ist ein bunter, harmloser Zombiefilm mit einigen wenigen guten Momenten, der insgesamt zwar unterhaltsam ist, aber nicht sonderlich aufregend oder gar spannend. Er lebt von seinem Tempo, den Massenauftrieben zwischendurch und von Brad Pitt. Bedeutungsloses Sommerkino, sinnlos mit 3D gepimpt. Geht besser, geht schlechter, ist einfach Durchschnitt und das ist ... ok.

Samstag, 6. Juli 2013

Vom Lesen

Interessant. Im Horror-Forum gibt es einen kleinen Thread zu -> diesem Blogeintrag von mir. Darin sieht mich einer einer der Diskussionsteilnehmer als Festa-Fanboy. Auf die Idee wäre ich gar nicht gekommen. Ich weiß zwar nicht wirklich, was ich darauf sagen soll – und eigentlich kann mir das auch ziemlich egal sein, es lebe die Meinungsfreiheit – aber irgendwie habe ich Lust, darauf zu antworten. Mal schauen, ich habe nicht die geringste Idee, was ich schreiben soll, aber ich fange mal an und sehe dann, was dabei rauskommt.


Der erste Satz ist einfach: Ich bin kein Fanboy. Mal abgesehen davon, dass das Wort an sich in meinen Augen ziemlich dämlich ist und mir nur passend erscheint, wenn man damit jemanden betitelt, der noch in den Teenjahren steckt – also unter zwanzig Jahre alt ist (ein Boy bin ich auch schon laaange nicht mehr, vielleicht kindisch, aber das ist was anderes), impliziert es auch einen gewissen Fanatismus und das mag ich schon gar nicht.


Fan ist ein Wort, mit dem ich ein Problem habe, obwohl gewisse Vorlieben meinerseits durchaus auch als Fan-Verhalten bezeichnet werden können. Ein besseres Wort ist mir allerdings auch noch nicht eingefallen. Erstaunlich, wie manche ganz alltäglichen Begriffe zu einem Reizwort ausarten können. Na gut, Wortklauberei, ich weiß ;-)


Es gibt einige Bücher von Festa, die ich nicht so toll finde und das schreibe ich dann auch in der einen oder anderen Rezension. Ich habe jetzt keine Lust, solche Rezensionen rauszusuchen, das lenkt mich nur ab. Was ich nicht mache, ist ein Buch generell in den Kübel zu treten, weil ich die Arbeit des Autors dahinter sehe, die einfach nicht aufgegangen ist oder den wirtschaftlichen Druck, der ihn dazu gebracht hat, einen eher unterdurchschnittlichen Roman zu produzieren, den Druck des Verlegers, der einen Aufreger und Breitentauglichkeit zugleich wollte und so weiter, und so weiter.


Ich halte im übrigen, um auf eine Aussage in diesem Thread einzugehen, Das Schwein von Edward Lee nicht für eine schlecht geschriebene Wichsvorlage. Es war nicht sonderlich gut übersetzt, aber das Problem hat nichts mit dem Inhalt zu tun, den ich auch als bitterböse, höhnische, makabre, geschmacklose Satire sehe. In vielen Büchern von Lee, die noch nicht übersetzt sind, schwingt viel Zynismus und extrem galliger Humor mit, den Lee in totaler Geschmacklosigkeit verpackt. Das ist sein Stil und einfach seine Art, Dinge zum Thema zu machen, die ihn gerade bewegen.


Was ich an Festa konkret schätze, ist schnell gesagt: Er hat von Anfang an Bücher veröffentlicht, die mich angesprochen haben. Nicht immer und nicht alle, aber die Mehrzahl. Wie ich es schon mal geschildert habe – in eben jenem vom Horror-Forum aufgegriffenen Beitrag, siehe den Link oben – hat sein Programm auch ziemlich schnell Anklang beim Publikum gefunden.



Ich mag diese »Tabubrecher« Romane einfach, weil sie ungeniert sind, radikal und drastisch. Das sind Dinge, die mich schon mein ganzes Leben lang bei der Auswahl meiner Lektüre beeinflussen. Auf seine Art war das früher z.B. Marc Behm, ein französischer Thrillerautor, den man heute als eher sehr sanft sehen würde. David Goodis gehörte auf seine Art natürlich ebenso dazu wie der König der Tristesse, Robin Cook. Und noch viele andere.



Als ich Friedhof der Kuscheltiere von Stephen King gelesen habe, gleich in den ersten Tagen seines Erscheinens, da war ich bedeutend jünger und habe mich beim Lesen halb angeschissen vor Angst. Und hatte danach eine Riesenfreude, dass es ein Buch geschafft hatte, mich derart aufzuwühlen. Ich bin begeistert in der Wohnung herumgerast und habe versucht, meine Freude daran meinen Eltern kundzutun, denen leider jeglicher Bezug zu Horrorgeschichten fehlte.
Das erste Bucher des Blutes von Clive Barker? Heilige Scheiße, das ist mir eingefahren. Diese wüste Mischung aus Grausen und Erotik. Ich habe dann alle Bände verschlungen. Dass es Bücher gab, die solch ungeheuerliche Dinge erzählten, das hat mich in den Bann geschlagen und dieser Bann ist bis heute nicht gewichen.



Stephen King heute … nun ja, er ist sanfter und älter geworden, ich bin älter geworden, ich liebe ihn immer noch. Ich liebe auch Clive Barker noch. Aber der rabiate Kick, der kommt von Edward Lee. Der kommt von Bryan Smith, von Wrath James White und wie sie alle heißen. Brian Keene ist für mich ein großartiger Erzähler mit guten Geschichten und Charakteren, mit denen man sich identifizieren kann. Keene ist noch dazu spannend und geradezu altmodisch in seiner klassischen Erzählweise. Ich mag dieses Urgestein sehr gerne - es lebe die Altersgleichheit ;-).



Wenn also all diese Autoren, die mir einen Kick verpassen, bei Festa erscheinen, tja, dann wird es wohl einen Grund haben, dass ich so viele Bücher des Verlags lese. Und wenn ich – auch von meiner beruflichen Vergangenheit beeinflusst – sehe, wie sich dieser Verleger ins Zeug legt, um würdige Werkausgaben von einem Robert E. Howard oder einem Clark Ashton Smith zu fabrizieren, dann bewundere ich diese Arbeit einfach, die sich – keine Ahnung, ob das stimmt – vermutlich gerade mal als Nullsummenspiel ausgeht. Vielleicht wirft das eBook die nötige Spanne ab, was weiß ich.



Festa hat es anders auch probiert. Mit Autoren wie Thomas Ligotti. Mit Horror von Dan Simmons [nicht die drei Joe Kurtz Thriller - übrigens auch steile Bücher - ätsch ;-)], mit Science Fiction, mit wirklich bemerkenswerten, ungewöhnlichen, teils sehr literarischen Titeln. Mit S. P. Somtow. Alles gute Geschichtenerzähler.

Was hat es Lob für seine Auswahl gegeben und was ist unterm Strich dabei rausgekommen? Ein finanzieller Genickbruch, weil die Käufer nicht mitgezogen sind. Jetzt hat seine Schiene gefunden, sein Alleinstellungsmerkmal. Das sind die radikalen Bücher, die sehr schön aufgemacht sind, wertig, und mehr Klasse haben als z.B. entsprechende Heyne-Cover. Das funktioniert für ihn, das muss für ihn funktionieren, weil er davon abhängig ist, das funktioniert für mich als Leser. Seine Experimente haben bedauerlicherweise nur zum Teil funktioniert, warum also sollte er jetzt seine Einzigartigkeit aufgeben?



Kurzer Einschub: Wer sich noch an die unsäglich gekürzten Taschenbücher aus dem Pabel Verlag erinnert, die blauen Fantasy-Titel, die lila-rote Vampir-Horror-Reihe, der weiß, wie enorm der Qualitätssprung nach oben ist bei z.B. Robert E. Howard. Mir hat einmal ein ehemaliger Übersetzer des Pabel-Verlags gesagt, Vorgabe jeder Übersetzung waren rund 120 Seiten Umfang. Ganz egal, wie dick das Original war. Tja. Das hat auch Heyne in seinen frühen Jahren gemacht [man vergleiche die Triffids Übersetzung von 1969 mit der vom letzten Jahr], das war bei den Romanheften sogar noch schlimmer, die alles auf rund 60 Seiten runtergekürzt haben.



Ich mag diese durchgeknallten, rabiaten Bücher einfach. Ich mag bizarre, versponnene Werke – Carlton Mellick III ist in meinen Augen genial. Nicht alle Titel sind top, eh klar, aber für mich stehen letzendlich der Unterhaltungswert und die Ideen an erster Stelle. Perfekter Stil – ja toll, und? Den hat Thomas Mann. Öh, gähn.



Natürlich mag ich nicht nur diese rabiaten Titel. Ich mag auch die weniger eingeweidewerfenden Horror-Titel sehr gern. Ich mag auch Thriller und Non-Genre Bücher, die das gewisse Etwas haben. So sehe ich Hundert Jahre Einsamkeit als Meisterwerk an, oder Der Name der Rose, oder einige Werke von T.C.Boyle [America, World's End, Willkommen in Wellville u.a.], von Paul Auster, Christopher Moore … von den Fantasy u. Science Fiction Autoren, die ich schätze, ganz zu schweigen. Neal Stephenson? Ich finde ihn großartig. Alastair Reynolds? Toll. William Gibson? Super. Joe R. Lansdale, herrlich. Brandon Sanderson? Episch. George R. R. Martin? Meisterhaft.
Das kann ich noch eine Weile so weitermachen, weil ich episch, bombastische, clevere, witzige, böse, usw., usw., Geschichtenerzähler einfach liebe.



Aber wenn mir zwischendurch nach schnellem, geilen Schweinekram ist, dann werde ich bei Festa bestens bedient. Ich liebe schnellen, geilen Schweinekram. Der geile Schweinekram hat micht mein ganzes Leben lang entspannt. George R. R. Martin ist ein Meistererzähler - aber er braucht Ausdauer, Konzentration und viel Zeit [zumindest in Englisch ist das so]. Schneller Kick ist das nicht. George R. R.Martin ist episches wow. Schneller Kick ist Brett McBean. Schneller Kick ist Bryan Smith.



Mir haben diese Bücher dabei geholfen, Stress, Ärger, Frust, Zorn und sonstige Unbillen, die einem Menschen im Laufe eines beschissenen Tages begegnen können, abzubauen und in die richige Perspektive zu rücken – in die Bedeutungslosigkeit am Ende des Tages.



Die Horror-Literatur war – um jetzt einen etwas überspannten Begriff zu benutzen – für mich stets eine Katharsis, eine Reinigung meines Ich von den destruktiven Emotionen eines Tages. Oder, an guten Tagen, ein kreativ erbauliches Vergnügen. Das sind Eigenschaften, die man an Büchern nicht hoch genug schätzen kann und darum lese ich sie bis heute mit großer Freude.



Was dem einen sein Karl May ist, ist dem anderen sein Edward Lee. Ein Ventil, eine Ersatzbefriedigung, Spannung im langweiligen Trott des Alltags, was auch immer.



Jetzt ist genau das passiert, was anzunehmen war. Ich habe mich verzettelt. Dabei wollte ich eigentlich nur auf den Fan-Boy Ansager reagieren, der eigentlich sogar verständlich sein könnte. Schließlich sind der Betreffende und ich uns unbekannt und was weiß er schon, wie ich ticke, oder warum ich was lese.



Apropos Brian Keene: wer EineVersammlung von Krähen genauer inspiziert, wird als Übersetzer Michael Krug entdecken. Genau jenen Michael Krug, der Keene einst als Erster* bei Otherworld rausgebracht hat (Im Reich der Siqqusim), der Brian Keene dann an Heyne verloren hat, wo man offensichtlich nichts mit ihm anzufangen wusste und der jetzt bei Festa erscheint. Kreislauf des Lebens ;-). Das ist Michael Krug übrigens auch bei Scott Sigler passiert – auch der wurde von Heyne aufgekauft, genauso wie Frank Festa mehr oder weniger fast das Gesamtwerk von Richard Laymon an Heyne verloren hat.



Auch darum mag ich Verlage wie mkrug oder Festa: Weil sie sich die Mühe machen, Neues zu entdecken. Das ihnen dann oft genug weggekauft wird. Mit der Finanzkraft von Verlagen wie Heyne können die dann einfach nicht mit. Aber das ist das Plus, das die Kleinverlage haben. Sie sind flexibler und, im Falle von Festa oder Krug, besser im Auffinden von neuen, vielversprechenden Autoren. (auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen, weil auch das in dem betroffenen Blogeintrag steht – das sind nur zwei von vielen Kleinverlagen, aber zu denen habe ich einfach einen langjährigen Bezug.)



Festa zaubert einen interessanten Autor nach dem anderen aus dem Hut (und da kommt noch ein großer Name auf uns zu ;-)). Michael Krug hat zwar Brian Keene nicht mehr in seinem Verlag, aber er wird sicher das eine oder andere nette Büchlein entdecken – was ihm, meinen Geschmack betreffend, mit dem Zombie-Zyklus von David Moody, oder zuletzt mit  Feuerdämon (wüste Hexen-Action) und Ex-Helden (merkwürdige Superhelden gegen Zombies) ohnehin schon gelungen ist.



So, worum ging es eigentlich zu Beginn? ;-)


Update 10.07.2013: Michael Preissl hat mich - danke übrigens - darauf hingewiesen, dass es bei Eloy Edictions ebenfalls einen Brian Keene gibt - einen Erzählband. Dieses Büchlein, das mir bis zu diesem Hinweis vollkommen unbekannt war, ist allem Anschein nach wenige Monate vor dem Siqqusim Band von Michael Krug erschienen.
Die Eloy Edictions Site wird übrigens bei mir bedauerlicherweise von Google mit einer Malware-Warnung geblockt, deshalb verlinke ich sicherheitshalber nicht darauf. Der Screenshot dieser Warnung: