Die Landschaft, die er auf seiner
Wanderung zu sehen bekam, hatte sich in den letzten Tagen nur
marginal verändert. Zu seiner Linken: Dichte Wälder und Flecken von
nacktem Gestein, Moosen und Bodendeckern, auf den hoch aufragenden
Bergrücken. Zu seiner Rechten: Kleinere Klippen, Felsen und Geröll.
Dazwischen Dünen und hohes, satt grünes Gras.
Dahinter
der tiefblaue Ozean mit unruhiger Oberfläche. Gelegentliche
Schaumkronen zierten die Wellen mit ihrem Tanz von Traum und
Vergänglichkeit. Kreisende, kreischende Möwen, die ihre klagenden,
depressiven Lieder von endloser Weite und unendlicher Einsamkeit über
den Wellen erschallen ließen.
Er hätte
sich zwischendurch gerne in einer der kleineren Buchten
niedergelassen und seine blanken Zehen in den Sand gegraben. Auch das
Meer lockte ihn, eine Runde schwimmen, nicht zu weit hinaus.
Unterströmungen und Untiefen kannte er hier nicht, weit und breit
war kaum jemals jemand zu sehen, der ihm im Notfall zu Hilfe eilen
hätte können.
Die
Vernunft gebot, auf dieses Vergnügen zu verzichten.
Es war
einsam, windig und kalt.
Gelegentlich
rauschte ein Auto an ihm vorbei. Die Hälfte der Fahrzeuge waren
Pick-ups mit zerbeulter Ladefläche. Sie sahen abgenutzt aus. Hin und
wieder gab es auch Nutzvieh auf einer umzäunten Weide zu sehen. Da
und dort sprenkelte ein Hof oder eine kleinere Siedlung die schroffe
Schönheit des Landes.
Von diesen
wenigen Anzeichen einer Zivilisation abgesehen hatte sich hier seit
der Zeit der Wikinger nicht viel verändert. Wälder und schroffe,
karstige Berge dominierten. Dazwischen Wiesen, Hügel,
Naturlandschaft.
Sicher kein
Landstrich, in dem es leicht auszuhalten war. Man brauchte eine
stoische Ruhe, um diese lethargische Melancholie wegstecken zu
können, ohne ihr selbst zum Opfer zu fallen.
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