Mittwoch, 31. Juli 2013

Juli Rezensionen

Als da wären:

George R. R. Martin: Planetenwanderer -> hier. Große Space Opera mit Witz und Intelligenz und jeder Menge Zwischentöne. Martin hat es sich nie leicht gemacht - auch nicht in diesem frühen Roman. Sehr lesenswert.

Stephen King: Joyland -> hier. Der beste Roman von King in Äonen. Gefühlvoll, sensibel, spannend, detailreich, wirklich ein wunderbares Buch. Eine schon fast nicht mehr erwartete Rückkehr zur Meisterschaft.

Wrath James White: Schänderblut -> hier. Ein bestialisches Buch. Dabei ein intelligentes Buch. Ein sensibles Buch. Sehr beeindruckend. Und ausgezeichnet geschrieben. Das alles ist ziemlich unerwartet und umso erfreulicher.

Greg F. Gifune: Kinder des Chaos -> hier. Wiedermal zeigt Gifune seine Meisterschaft darin, sehr starke Stimmungen zu verbreiten. Der Trick des Buches wird vom Autor im Nachwort gelüftet und *kopfklatsch* ist dann deutlich erkennbar. Sehr clever. Sehr spannend. Sehr düster. Sehr gut.

R. Evolver: Pol Pot Polka -> hier. Der zweite Band der ziemlich scharfen, sexgeilen, drogengeilen, gewaltgeilen, geilgeilen Agentin Kay Blanchard. Ein Pulp-Roman im besten Sinn des Wortes, Trash als hohe Kunst. Sinnfreies Vergnügen.

Jeff Strand: Fangboys Abenteuer -> hier. Sehr herzige Geschichte, aber auf eine merkwürdige Art und Weise nicht das Potential ausschöpfend, dass das Buch hätte. Andere Bücher des Autors sind da stärker gewesen. Alles in allem nett.

Mit diesen Büchern sind dieses Jahr bisher 37 Bücher gelesen, mit 14073 Seiten.

Dienstag, 30. Juli 2013

Dinge in dir

Gleich einer Frucht des Bösen, wie ein Samen ausserirdischen Ursprungs, pulsierte und bewegte sich dieses runde, feucht glänzende Etwas, ein stetes Rinnsal Schleim absondernd, obszön in seinem Gehirn.

Er wusste, es konnte nicht mehr lange dauern, bis diese Frucht des Verderbens platzen und ihren Grauen erregenden Inhalt säen würde.

Leg dich nicht mit dem Autor an

Die schon laaange Vorgeschichte zu diesem Video kann man sich, so nötig, irgendwo aus einer Suchmaschine rausgraben. Ist aber nicht so wichtig. Macht trotzdem Spaß.

So man die dicken Bücher des dicken Bärtigen kennt. Oder die Serie. Und dann natürlich weiß, wer der dünne in den schwarzen Klamotten ist. :-) 


Freitag, 19. Juli 2013

Gemischte Kurzmeldungen

Mein eBook-Serial-Roman, sprich, Roman in 20 Bänden, soll nach einer für mich ewig langen Wartezeit zwischen Ablieferung des Manuskripts und tatsächlichem Erscheinen (da gab es ein paar Termine und Verschiebungen) jetzt endlich im Frühherbst erscheinen.
Bei diesem Verlag.
Den darf ich jetzt endlich nennen, das war mir auch lange Zeit untersagt. Das Cover zeigen - da muss ich jetzt noch vier Wochen warten, um dem Marketing nicht in die Quere zu kommen. Und zum Titel sag ich offenbar auch besser nichts. Seufz, Marketingideen. Manchmal habe ich das Gefühl, je mehr Marketing, um so ... ach, egal.
Den letzten Satz im Manuskript habe ich voriges Jahr Ende Juni geschrieben - laaaang her.

Eine kurze Zusammenfassung der letzten Bücher, die ich gelesen habe:
Wrath James White: Schänderblut -> hier. Weit besser, als ich es ursprünglich vermutet hätte. Gut geschrieben, gut durchdacht und recherchiert. Sehr positive Überraschung.
Greg F. Gifune: Kinder des Chaos -> hier. Ein sehr stimmungsstarkes, düsteres Buch über eine Reise in den Wahnsinn.
R. Evolver: Pol Pot Polka -> hier. Pulp-Trash-Thriller um die sex-, drogen- und gewaltgeile Agentin Kay Blanchard. Kurzweilig, vergnüglich, bescheuert. Der zweite Roman um Kay Blanchard, erschienen bei Evolver-Books.

Der SuB der vordringlichen Bücher ist im Augenblick 9 Titel hoch, der SuB der etwas weniger dringlichen Titel misst 42 Bücher! SuB 1 wird demnächst um wenigstens 5 Titel fix wachsen, 2 vielleicht noch zusätzlich - da zögere ich gerade noch ein wenig. Es nimmt einfach kein Ende ... ;-)

Die folgende Aufstellung sind noch nicht alle Titel, die in der Horror Tb Reihe des Festa Verlag erscheinen werden, aber eine erste Vorschau auf die Vergnüglichkeiten der nächsten Monate. Band 66 freut mich ganz besonders. Großartiger Roman, unverständlich, wie Clive Barker so vom deutschen Markt verschwinden konnte. Gerade mal die großartige Edition Phantasia hat lieferbare Titel. Aber so keimt neue Hoffnung.

Band 66: Clive Barker: Mister B. Gone
Band 67: S. L. Grey: Labyrinth der Puppen

2014:
Edward Lee: Der Höllenbote
Richard Laymon: Kill for Fun – Gnadenlose Geschichten
Brett McBean: Die Verdammten
Patrick Senécal: 7 Days
Edward Lee: Incubus
John Everson: NightWhere - Die ultimative Unterwerfung
Nate Kenyon: Sparrow Rock
Edward Lee: Golem
Wrath James White: Yaccubs Fluch
Douglas Wynne: Der Teufel von Echo Lake
Michaelbrent Collings: Darkbound
Brian Keene: Entombed
Shane McKenzie: Muerte con Cane
Wrath James White: Purer Hass
Rob Redux: Mort – Zombies & Engel
Edward Lee: Succubus
John Everson: The Pumpkin Man
Bryan Smith: Freakshow



Sonntag, 14. Juli 2013

World War Z

Gestern World War Z gesehen. In 3D. Allerspätestens mit diesem Film sind die Zombies wohl endgültig Massenware geworden. World War Z ist kurzweilige Unterhaltung, nicht so schlecht, könnte besser sein, aber ganz in Ordnung, wenn man seine Erwartungen nicht allzu hoch schraubt. Nach zwei Stunden ist der Spuk vorbei und der Film hat kaum Spuren hinterlassen. Einige sehr hübsche Bilder, einen, vielleicht zwei Schreckmomente, spannend ist die Sache nur bedingt und Blut gibt es kaum je zu sehen, wir bekommen nichtmal wirklich gezeigt, wie die Untoten endgültig getötet werden. Alles ziemlich unspektakulär.

Das 3D des Films ist überflüssig. Es wird genau für einen Schock - der sowieso schon aufgelegt ist - effektiv genutzt. Sonst hat man zwischendurch den Eindruck, Regisseur Marc Forster hatte keine Idee, was er mit 3D anfangen soll. In vereinzelten Szenen irgendwelche Figuren am Bildrand im unscharfen Bereich zu postieren, um den Fokus in den Hintergrund des Raumes zu zwingen, wo man Brad Pitt sehen kann - aua. Sieht scheußlich aus und ist plump. Auch Figuren in der Unschärfe zwischen Hauptdarsteller und Kamera durchs Bild marschieren zu lassen ... herrje. Das funktioniert nicht bei 3D - ist eher irritierende Scheiße.

Generell ist eine der großen Schwächen des Films seine Regie. Forster hatte offenbar keinen Plan, wo er seine Kameras posieren sollte und hat nichts außer Standardeinstellungen verwendet. Immerhin ist das Tempo schnell und das hilft über die langweilige Regie hinüber. Aber einen Preis bekommt er dafür nicht. Die Drehorte, Kulissen, Effekte, überall gibt es jede Menge Eye-Candy. Alles hätte Forster heranziehen können, um originelle Einstellungen zu wählen, um ungewöhnliche Blickwinkel zu finden. Er geht aber nichtmal aus der Augenhöhe seiner Akteure fort. Echt einfallslos.

Die Zombies selbst orientieren sich an Filmen wie 28 Days Later. Erkennbar tot, aber nicht sonderlich ekelhaft anzusehen. Sie sind sehr schnell, das rockt, und besonders gut gelungen sind sie in den Massenszenen. Die aus den Trailern ohnehin bekannte Pyramide kommt im Kino wirklich gut. Auch ihr Ansturm auf Fahrzeuge und Gebäude entwickelt gelegentlich die Wucht eines Tsunamis. Das sind eigentlich die herausragenden Momente des Films: Szenen mit hunderten, tausenden Akteuren, realen und virtuellen. Da zeigt sich, was eigentlich in dem Streifen stecken würde. Leider verdümpeln diese Momente sehr schnell.

Brad Pitt ist Brad Pitt, gar nicht unangenehm. Es gibt einen einzigen Moment im Film, wo er derart lässig in Pose gerückt wird, dass man laut lachen kann. Wer sie schon gesehen hat, weiß sicherlich, was ich meine. Sonst spielt er auf dem gleichen Level wie alle übrigen Darsteller - angemessen für einen Zombiestreifen. Weder besser, noch schlechter - einfach nur angemessen. 

Der Soundtrack von Marco Berltrami ist sehr gut, auch die zwei Nummern von Muse sitzen. Die paar sonstigen Songs - meine Güte, überflüssige Hintergrundakustik in einzelnen Szenen, die man nur bemerkt, weil sie im Nachspann aufgelistet ist.

Vielleicht lässt sich noch mehr über den Film sagen - die überflüssigen Dokumentaraufnahmen, die hineingeschnitten wurden. Die mangelhafte Chemie zwischen Brad Pitt und Mireille Enos, die bessere Chemie zwischen Brad Pitt und Daniella Kertesz, der zu kurze, verschenkte Auftritt von David Morse. Aber was soll's.

World War Z ist ein bunter, harmloser Zombiefilm mit einigen wenigen guten Momenten, der insgesamt zwar unterhaltsam ist, aber nicht sonderlich aufregend oder gar spannend. Er lebt von seinem Tempo, den Massenauftrieben zwischendurch und von Brad Pitt. Bedeutungsloses Sommerkino, sinnlos mit 3D gepimpt. Geht besser, geht schlechter, ist einfach Durchschnitt und das ist ... ok.

Samstag, 6. Juli 2013

Vom Lesen

Interessant. Im Horror-Forum gibt es einen kleinen Thread zu -> diesem Blogeintrag von mir. Darin sieht mich einer einer der Diskussionsteilnehmer als Festa-Fanboy. Auf die Idee wäre ich gar nicht gekommen. Ich weiß zwar nicht wirklich, was ich darauf sagen soll – und eigentlich kann mir das auch ziemlich egal sein, es lebe die Meinungsfreiheit – aber irgendwie habe ich Lust, darauf zu antworten. Mal schauen, ich habe nicht die geringste Idee, was ich schreiben soll, aber ich fange mal an und sehe dann, was dabei rauskommt.


Der erste Satz ist einfach: Ich bin kein Fanboy. Mal abgesehen davon, dass das Wort an sich in meinen Augen ziemlich dämlich ist und mir nur passend erscheint, wenn man damit jemanden betitelt, der noch in den Teenjahren steckt – also unter zwanzig Jahre alt ist (ein Boy bin ich auch schon laaange nicht mehr, vielleicht kindisch, aber das ist was anderes), impliziert es auch einen gewissen Fanatismus und das mag ich schon gar nicht.


Fan ist ein Wort, mit dem ich ein Problem habe, obwohl gewisse Vorlieben meinerseits durchaus auch als Fan-Verhalten bezeichnet werden können. Ein besseres Wort ist mir allerdings auch noch nicht eingefallen. Erstaunlich, wie manche ganz alltäglichen Begriffe zu einem Reizwort ausarten können. Na gut, Wortklauberei, ich weiß ;-)


Es gibt einige Bücher von Festa, die ich nicht so toll finde und das schreibe ich dann auch in der einen oder anderen Rezension. Ich habe jetzt keine Lust, solche Rezensionen rauszusuchen, das lenkt mich nur ab. Was ich nicht mache, ist ein Buch generell in den Kübel zu treten, weil ich die Arbeit des Autors dahinter sehe, die einfach nicht aufgegangen ist oder den wirtschaftlichen Druck, der ihn dazu gebracht hat, einen eher unterdurchschnittlichen Roman zu produzieren, den Druck des Verlegers, der einen Aufreger und Breitentauglichkeit zugleich wollte und so weiter, und so weiter.


Ich halte im übrigen, um auf eine Aussage in diesem Thread einzugehen, Das Schwein von Edward Lee nicht für eine schlecht geschriebene Wichsvorlage. Es war nicht sonderlich gut übersetzt, aber das Problem hat nichts mit dem Inhalt zu tun, den ich auch als bitterböse, höhnische, makabre, geschmacklose Satire sehe. In vielen Büchern von Lee, die noch nicht übersetzt sind, schwingt viel Zynismus und extrem galliger Humor mit, den Lee in totaler Geschmacklosigkeit verpackt. Das ist sein Stil und einfach seine Art, Dinge zum Thema zu machen, die ihn gerade bewegen.


Was ich an Festa konkret schätze, ist schnell gesagt: Er hat von Anfang an Bücher veröffentlicht, die mich angesprochen haben. Nicht immer und nicht alle, aber die Mehrzahl. Wie ich es schon mal geschildert habe – in eben jenem vom Horror-Forum aufgegriffenen Beitrag, siehe den Link oben – hat sein Programm auch ziemlich schnell Anklang beim Publikum gefunden.



Ich mag diese »Tabubrecher« Romane einfach, weil sie ungeniert sind, radikal und drastisch. Das sind Dinge, die mich schon mein ganzes Leben lang bei der Auswahl meiner Lektüre beeinflussen. Auf seine Art war das früher z.B. Marc Behm, ein französischer Thrillerautor, den man heute als eher sehr sanft sehen würde. David Goodis gehörte auf seine Art natürlich ebenso dazu wie der König der Tristesse, Robin Cook. Und noch viele andere.



Als ich Friedhof der Kuscheltiere von Stephen King gelesen habe, gleich in den ersten Tagen seines Erscheinens, da war ich bedeutend jünger und habe mich beim Lesen halb angeschissen vor Angst. Und hatte danach eine Riesenfreude, dass es ein Buch geschafft hatte, mich derart aufzuwühlen. Ich bin begeistert in der Wohnung herumgerast und habe versucht, meine Freude daran meinen Eltern kundzutun, denen leider jeglicher Bezug zu Horrorgeschichten fehlte.
Das erste Bucher des Blutes von Clive Barker? Heilige Scheiße, das ist mir eingefahren. Diese wüste Mischung aus Grausen und Erotik. Ich habe dann alle Bände verschlungen. Dass es Bücher gab, die solch ungeheuerliche Dinge erzählten, das hat mich in den Bann geschlagen und dieser Bann ist bis heute nicht gewichen.



Stephen King heute … nun ja, er ist sanfter und älter geworden, ich bin älter geworden, ich liebe ihn immer noch. Ich liebe auch Clive Barker noch. Aber der rabiate Kick, der kommt von Edward Lee. Der kommt von Bryan Smith, von Wrath James White und wie sie alle heißen. Brian Keene ist für mich ein großartiger Erzähler mit guten Geschichten und Charakteren, mit denen man sich identifizieren kann. Keene ist noch dazu spannend und geradezu altmodisch in seiner klassischen Erzählweise. Ich mag dieses Urgestein sehr gerne - es lebe die Altersgleichheit ;-).



Wenn also all diese Autoren, die mir einen Kick verpassen, bei Festa erscheinen, tja, dann wird es wohl einen Grund haben, dass ich so viele Bücher des Verlags lese. Und wenn ich – auch von meiner beruflichen Vergangenheit beeinflusst – sehe, wie sich dieser Verleger ins Zeug legt, um würdige Werkausgaben von einem Robert E. Howard oder einem Clark Ashton Smith zu fabrizieren, dann bewundere ich diese Arbeit einfach, die sich – keine Ahnung, ob das stimmt – vermutlich gerade mal als Nullsummenspiel ausgeht. Vielleicht wirft das eBook die nötige Spanne ab, was weiß ich.



Festa hat es anders auch probiert. Mit Autoren wie Thomas Ligotti. Mit Horror von Dan Simmons [nicht die drei Joe Kurtz Thriller - übrigens auch steile Bücher - ätsch ;-)], mit Science Fiction, mit wirklich bemerkenswerten, ungewöhnlichen, teils sehr literarischen Titeln. Mit S. P. Somtow. Alles gute Geschichtenerzähler.

Was hat es Lob für seine Auswahl gegeben und was ist unterm Strich dabei rausgekommen? Ein finanzieller Genickbruch, weil die Käufer nicht mitgezogen sind. Jetzt hat seine Schiene gefunden, sein Alleinstellungsmerkmal. Das sind die radikalen Bücher, die sehr schön aufgemacht sind, wertig, und mehr Klasse haben als z.B. entsprechende Heyne-Cover. Das funktioniert für ihn, das muss für ihn funktionieren, weil er davon abhängig ist, das funktioniert für mich als Leser. Seine Experimente haben bedauerlicherweise nur zum Teil funktioniert, warum also sollte er jetzt seine Einzigartigkeit aufgeben?



Kurzer Einschub: Wer sich noch an die unsäglich gekürzten Taschenbücher aus dem Pabel Verlag erinnert, die blauen Fantasy-Titel, die lila-rote Vampir-Horror-Reihe, der weiß, wie enorm der Qualitätssprung nach oben ist bei z.B. Robert E. Howard. Mir hat einmal ein ehemaliger Übersetzer des Pabel-Verlags gesagt, Vorgabe jeder Übersetzung waren rund 120 Seiten Umfang. Ganz egal, wie dick das Original war. Tja. Das hat auch Heyne in seinen frühen Jahren gemacht [man vergleiche die Triffids Übersetzung von 1969 mit der vom letzten Jahr], das war bei den Romanheften sogar noch schlimmer, die alles auf rund 60 Seiten runtergekürzt haben.



Ich mag diese durchgeknallten, rabiaten Bücher einfach. Ich mag bizarre, versponnene Werke – Carlton Mellick III ist in meinen Augen genial. Nicht alle Titel sind top, eh klar, aber für mich stehen letzendlich der Unterhaltungswert und die Ideen an erster Stelle. Perfekter Stil – ja toll, und? Den hat Thomas Mann. Öh, gähn.



Natürlich mag ich nicht nur diese rabiaten Titel. Ich mag auch die weniger eingeweidewerfenden Horror-Titel sehr gern. Ich mag auch Thriller und Non-Genre Bücher, die das gewisse Etwas haben. So sehe ich Hundert Jahre Einsamkeit als Meisterwerk an, oder Der Name der Rose, oder einige Werke von T.C.Boyle [America, World's End, Willkommen in Wellville u.a.], von Paul Auster, Christopher Moore … von den Fantasy u. Science Fiction Autoren, die ich schätze, ganz zu schweigen. Neal Stephenson? Ich finde ihn großartig. Alastair Reynolds? Toll. William Gibson? Super. Joe R. Lansdale, herrlich. Brandon Sanderson? Episch. George R. R. Martin? Meisterhaft.
Das kann ich noch eine Weile so weitermachen, weil ich episch, bombastische, clevere, witzige, böse, usw., usw., Geschichtenerzähler einfach liebe.



Aber wenn mir zwischendurch nach schnellem, geilen Schweinekram ist, dann werde ich bei Festa bestens bedient. Ich liebe schnellen, geilen Schweinekram. Der geile Schweinekram hat micht mein ganzes Leben lang entspannt. George R. R. Martin ist ein Meistererzähler - aber er braucht Ausdauer, Konzentration und viel Zeit [zumindest in Englisch ist das so]. Schneller Kick ist das nicht. George R. R.Martin ist episches wow. Schneller Kick ist Brett McBean. Schneller Kick ist Bryan Smith.



Mir haben diese Bücher dabei geholfen, Stress, Ärger, Frust, Zorn und sonstige Unbillen, die einem Menschen im Laufe eines beschissenen Tages begegnen können, abzubauen und in die richige Perspektive zu rücken – in die Bedeutungslosigkeit am Ende des Tages.



Die Horror-Literatur war – um jetzt einen etwas überspannten Begriff zu benutzen – für mich stets eine Katharsis, eine Reinigung meines Ich von den destruktiven Emotionen eines Tages. Oder, an guten Tagen, ein kreativ erbauliches Vergnügen. Das sind Eigenschaften, die man an Büchern nicht hoch genug schätzen kann und darum lese ich sie bis heute mit großer Freude.



Was dem einen sein Karl May ist, ist dem anderen sein Edward Lee. Ein Ventil, eine Ersatzbefriedigung, Spannung im langweiligen Trott des Alltags, was auch immer.



Jetzt ist genau das passiert, was anzunehmen war. Ich habe mich verzettelt. Dabei wollte ich eigentlich nur auf den Fan-Boy Ansager reagieren, der eigentlich sogar verständlich sein könnte. Schließlich sind der Betreffende und ich uns unbekannt und was weiß er schon, wie ich ticke, oder warum ich was lese.



Apropos Brian Keene: wer EineVersammlung von Krähen genauer inspiziert, wird als Übersetzer Michael Krug entdecken. Genau jenen Michael Krug, der Keene einst als Erster* bei Otherworld rausgebracht hat (Im Reich der Siqqusim), der Brian Keene dann an Heyne verloren hat, wo man offensichtlich nichts mit ihm anzufangen wusste und der jetzt bei Festa erscheint. Kreislauf des Lebens ;-). Das ist Michael Krug übrigens auch bei Scott Sigler passiert – auch der wurde von Heyne aufgekauft, genauso wie Frank Festa mehr oder weniger fast das Gesamtwerk von Richard Laymon an Heyne verloren hat.



Auch darum mag ich Verlage wie mkrug oder Festa: Weil sie sich die Mühe machen, Neues zu entdecken. Das ihnen dann oft genug weggekauft wird. Mit der Finanzkraft von Verlagen wie Heyne können die dann einfach nicht mit. Aber das ist das Plus, das die Kleinverlage haben. Sie sind flexibler und, im Falle von Festa oder Krug, besser im Auffinden von neuen, vielversprechenden Autoren. (auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen, weil auch das in dem betroffenen Blogeintrag steht – das sind nur zwei von vielen Kleinverlagen, aber zu denen habe ich einfach einen langjährigen Bezug.)



Festa zaubert einen interessanten Autor nach dem anderen aus dem Hut (und da kommt noch ein großer Name auf uns zu ;-)). Michael Krug hat zwar Brian Keene nicht mehr in seinem Verlag, aber er wird sicher das eine oder andere nette Büchlein entdecken – was ihm, meinen Geschmack betreffend, mit dem Zombie-Zyklus von David Moody, oder zuletzt mit  Feuerdämon (wüste Hexen-Action) und Ex-Helden (merkwürdige Superhelden gegen Zombies) ohnehin schon gelungen ist.



So, worum ging es eigentlich zu Beginn? ;-)


Update 10.07.2013: Michael Preissl hat mich - danke übrigens - darauf hingewiesen, dass es bei Eloy Edictions ebenfalls einen Brian Keene gibt - einen Erzählband. Dieses Büchlein, das mir bis zu diesem Hinweis vollkommen unbekannt war, ist allem Anschein nach wenige Monate vor dem Siqqusim Band von Michael Krug erschienen.
Die Eloy Edictions Site wird übrigens bei mir bedauerlicherweise von Google mit einer Malware-Warnung geblockt, deshalb verlinke ich sicherheitshalber nicht darauf. Der Screenshot dieser Warnung:

Freitag, 5. Juli 2013

Horror Almanach

Einfach noch mal - zur Erinnerung, zur Erstentdeckung, zur Unterstützung aller Beteiligten: Horror-Legionen - Der Almanach deutscher Horror- und Mystery-Autoren. Ein wenig habe ich schon darüber erzählt -> hier.
Das Referenzwerk gibt es sowohl als Printausgabe, satte 440 Seiten Taschenbuch für durchaus günstige Euro 12,95 -> hier oder auch als eBook, für bescheidene Euro 4,99 -> hier.

Der Grund für die Werbung ist ganz einfach - meine Wenigkeit ist ebenfalls mit einer Story darin vertreten. Und da neben dem Verleger und dem Herausgeber auch jeder der beteiligten Autoren sich darüber freuen würde, wenn sein Honoraranteil den einstelligen Centbereich überschritte - wir alle brauchen gelegentlich einen Happen Brot und einen Schluck Wasser - darum wirbt jeder der Beteiligten für das Buch. Außerdem sind wir mächtig stolz darauf und möchten unsere Freude über das Werk gern teilen. Deshalb dieses aufdringliche auf-das-Buch-hinweisen.

Außerdem wäre es ja schön, wenn sich aus diesem einmaligen Werk ein jährlich wiederkehrender Auswahlband entwickeln würde. Aber dazu muss das Werk erstmal zeigen, dass es dafür ein Publikum gibt. Schwierig im Fall der Kurzgeschichte, das ist klar, aber nicht unmöglich.

Vor allem bei der riesigen Auswahl: 26 Autoren! Das ist eine satte Ladung Urlaubslektüre und was gibt es Schöneres als am Strand zu liegen und sich mit guter Lektüre abzukühlen? Trinken? Schwimmen? Flirten? Faul sein? Nichts da. Lesen! :-)

Danke für die Aufmerksamkeit und den Erwerb des Buches ;-)

mkrug Verlag wechselt Server

Der mkrug Verlag, eine österreichische Small Press mit Schwerpunkt - aber nicht nur - Horror und Fantasy, hat einen Serverwechsel vor sich und wird deshalb heute nacht (05.07.2013) von ungefähr 2-6 Uhr nicht oder nur schwer erreichbar sein. Wenn alles gut geht, ist die Site danach wieder ganz normal verfügbar.

mkrug ist der "reboot" eines Unternehmens, das unter anderem Namen Pionierarbeit geleistet hat und im Zuge einer Kooperation mit einem anderen Verlag in Schwierigkeiten geriet und dabei unter anderem seinen Namen und etliche Autoren verlor. Das Verlagsprojekt befindet sich am Beginn des Neuaufbaus.

Und warum zum Teufel ist mir sowas einen Blogeintrag wert? Weil ich in diesem speziellen Fall den Verleger überaus schätze, der schließlich als Erster Brian Keene, Scott Sigler, Jeff Strand und Gord Rollo zu uns gebracht hat - Autoren, die ich sehr schätze. Also ein kleiner Verlag, der Pionierarbeit leistet - so wie der Festa Verlag, der inzwischen nicht mehr so klein ist und uns mit jeder Menge neuer Autoren und Titel beglückt. ;-)

Über beide Verlage habe ich mich kürzlich -> hier ausgelassen.

Voodoo eBooks

Voodoo Press bietet seine Bizarro eBooks ab jetzt statt um 2,99 Euro für nur 0,99 Euro an. Rotten Little Animals, Die eingelegte Apokalypse der Pfannkucheninsel, Shatnerquake. Mehr dazu gibt es -> hier, auf der Seite von Voodoo Press.

Wer mal wirklich bescheuerte und total durchgeknallte Bücher probieren mag, hier bietet sich eine günstige Möglichkeit. Mich persönlich hat von den dreien am ehesten Shatnerquake angesprochen, gefolgt von der Pfannkucheninsel. Aber Bizarro ist sowieso pure Geschmackssache. Ich mag diesen Scheiß ;-)