Dienstag, 23. April 2013

Rezensionen

Hier eine kurze Übersicht über Rezensionen zu Büchern, die ich in letzter Zeit "verdaut" habe :-)

Richard Morgan: Das kalte Schwert; Rezension -> hier. Sehr gute Fantasy, mit dem besten schwulen Schwertkämpfer, der je das Schwert geschwungen hat.

Edward Lee: Das Schwein; Rezension -> hier. Drastische Satire, die stellenweise einen guten Magen braucht, also mit richtig ekeligen Elementen. Sehr gut, sehr Edward Lee.

Sergej Lukianenko: Wächter des Morgen; Rezension -> hier. Inzwischen zeigt die Serie Ermüdungserscheinungen und der ewig nicht verstehende Anton nervt jetzt doch schon ein wenig. Nutzt sich ab.

Arthur Gordon Wolf: Die weissen Männer; Rezension -> hier. Hätte ruhig länger sein können, ausgezeichneter deutscher SF Roman, eine Dystopie in Blade Runner-Optik.

Bryan Smith: Rock and Roll Zombies aus der Besserungsanstalt; Rezension -> hier. Auch ein beinahe zurückhaltender Bryan Smith ist ein starkes Stück.

Bryan Smith: Haus des Blutes; Rezension -> hier. Ungebremster Bryan Smith, Vollgas in den Wahnsinn. Ausgezeichnete Unterhaltung. Zweiter Band demnächst.

Mittwoch, 17. April 2013

Oblivion

Oblivion ist ein schizophrener Science Fiction Film. Er ist technisch überaus eindrucksvoll. Regisseur Joseph Kosinski versteht sein Handwerk, das hat er schon bei Tron Legacy bewiesen. Von daher meisterhaft.

Aber: Der Film ist vollkommen emotionslos, lässt beim zusehen kalt. Man empfindet weder Sympathie noch Empathie für eine der Figuren. Sie sind einfach nur und ihr Schicksal ist mir am Arsch vorbeigegangen. Das ist im Endeffekt zu wenig.

Die Geschichte ist ganz ok, nicht sonderlich weltbewegend, das, was vermutlich die große Überraschung sein sollte, ist so überraschend gar nicht und das Finale hat sich aber sehr viel von ... ausgerechnet ... Independence Day abgeguckt. Vielleicht auch vom allerersten Star Trek Film. Hmpf.

Morgan Freeman ist verschenkt. Zu wenige, zu kurze Auftritte. In denen allerdings dominiert er die Szenerie mit einer atemberaubenden Leichtigkeit. Tom Cruise - ich weiß, es ist populistisch, auf ihn einzudreschen, aber es ist auch berechtigt. So was unglaubwürdiges wie dieser kleine Darsteller, wenn er versucht, sich Emotionen abzuringen, nervtötend. Sogar furchtbar mitanzusehen.

Also, eigentlich eine Enttäuschung. Technisch perfekte, seelenlose Science Fiction. Schade drum.

Prinzessin

Prinzessin, mein kommender Roman - eine postapokalyptische Reise in eine Welt der Gewalt, des Wahnsinns und der Abartigkeiten, ist seit ein paar Tagen fertig.

Das Manuskript, Umfang sind 290 Normseiten, befindet sich jetzt in den Händen meiner Lektorin. Wenn sie mit dem Text durch ist, kommen die Endkorrekturen dran. Ich hoffe, das eBook wird dann Mitte Mai veröffentlicht. Ein Taschenbuch ist vorgesehen, sollte bald darauf erscheinen.

Wie alle meine Werke wird auch Prinzessin unter dem Autorennamen John Aysa auf den Markt kommen und so aussehen:


Update 06/2013: -> hier

Montag, 8. April 2013

Autorennamen

Es gibt Dutzende Beispiele dafür, wie Autoren verschiedene Namen benutzen, um ihre Bücher voneinander abzugrenzen. Prominentester Befürworter ist der Meister der Self-Publishing, J.A. Konrath, der unter diesem Namen Thriller, unter Jack Kilborn Splatter und Horror und unter einem dritten Namen Science Fiction veröffentlicht.

Eine mildere Version des Namensspiels hat Iain Banks benutzt, der unter Iain M. Banks seine Thriller veröffentlicht hat. Der Klassiker des Namesspiels ist Stephen King mit seinem Richard Bachman. Wie gesagt, Dutzende Beispiele lassen sich innerhalb kürzester Zeit finden. Und das Spiel mit dem Autorennamen ist beileibe keine neue Sache, so hat schon Isaac Asimov seinerzeit die Lucky Starr Romane erstmalig als Paul French publiziert – und es geht noch viel weiter zurück.

Der Grund dafür ist ziemlich einleuchtend. Science Fiction Leser mögen nicht unbedingt Horror und umgekehrt. Leser für harte Erwachsenenbücher machen eventuell eine Bogen um All-Age Bücher u.ä. Beispiele. Ein Autor, der unter einem Namen erfolgreich ist, mag die Fans des einen Genres nicht irritieren und vielleicht sogar verlieren, wenn er einen Genrewechsel vollzieht und das unter dem gleichen Namen.

Ich frage mich, ob das mit dem Namenswechsel aber wirklich noch notwendig ist. So lassen sich Bücher verschiedener Genres sehr leicht durch die Covergestaltung unterscheiden. Was auch zu bedenken ist, in den ganzen Onlineläden, Datenbanken und auf den Websites ist ein einzelner Name durchaus hilfreicher, weil man mit einer größeren Auswahl an Titeln in Erscheinung tritt und wie jeder Autor weiß, je mehr Regalmeter, virtuell oder im Laden, umso besser deine Verkäufe, um so mehr fällst du auf. Es ist auch viel leichter, einen einzelnen Namen zu einem "Brand" zu machen als mehrere.

Ich habe bisher zwei, nein eigentlich drei Namen benutzt. Zum einen habe ich mit einem Lautspiel meines Namens angefangen und ursprünglich unter Alex De (da mein Nachname mit einem D beginnt, erschien mir ein lautmalerisches De naheliegend und kaum jemand spricht meinen Vornamen in voller Länge aus) publiziert. Warum? Weil mir mein Eigenname als Autorenname einfach nicht gefällt. Das ist alles. Alexander ist natürlich in Ordnung, aber Dolezal gab es schon einige Autoren (z.B. Science Fiction und Jugendbuchautor Erich Dolezal) und ich bin mit keinem davon verwandt. Also, weg mit dem Nachnamen.

Das Alex De ist für mich recht witzig gewesen, aber als Autorennamen ziemlich Scheiße, wenn man das in einem beliebigen Online-Shop eingibt. Da erscheinen Kolonnen von Werken, deren Autoren in der einen oder anderen Form diese Buchstabenkombination im Namen haben.

Meine Überlegung ging dann weiter, eben aufgrund der empfohlenen Genretrennung und so habe ich zwei andere Namen kreiert. Alexander Ater, dessen Nachname soviel wie Schwarz bedeutet, sollte der Horrorautor werden. John Aysa sollte die Science Fiction und Fantasy schreiben. Englisch klingendes Pseudonym deshalb, weil ich – derzeit noch nur als Gedankenspiel – sehr wohl an Übersetzungen denke.

Ich habe die beiden Namen jetzt einige Monate in Verwendung und meine Erkenntnis ist ein wenig anders als die von J.A. Konrath: Zwei Namen sind problematisch. Zum einen erscheint nur ein Teil der eigenen Werke, wenn man gezielt nach dem Namen sucht. Zum anderen taucht die Frage auf, welcher Name bekommt welches Werk. Das passiert, wenn man es mit dem Genre nicht so genau nimmt und immer wieder die Grenzen verlässt. Ist ein postapokalyptischer Splatterromane jetzt mehr Horror oder pure Science Fiction? Beide Namen als Autor – das habe ich gemacht, um die beiden zu verbinden – ist eigentlich Schwachsinn.

Für mich selbst bleibt die Erkenntnis, dass einer der Namen weg muss, weil diese Unterscheidung kontraproduktiv ist. Alexander Ater zieht sich somit in den Ruhestand zurück und übergibt seine Werke an John Aysa. Heißt, ich werde in den nächsten Wochen die Ater eBooks zurückziehen und unter neuem Namen neu rausbringen.

Für mich ist es immer wieder eine zum Teil irritierende Erkenntnis, wie viele Dinge man lernen muss, worauf man alles Rücksicht zu nehmen hat, wenn man das Schreiben ernsthaft betreiben will und wenn man sich hauptsächlich mit Self-Publishing beschäftigt.

Ist aber auch im Verlagswesen nicht anders. Ini Lorenz, Autorin der Wanderhure, ist ja auch ein Pseudonym, das des schreibenden Paares. Ihr letzter Roman wurde vom Verlag unter einem komplett anderen Namen veröffentlicht, was Ini Lorenz erst erfahren hat, als die Belegexemplare eingetroffen sind. Der Verlag will einfach einen neuen Star aufbauen (Zumindest so lautet die Geschichte, wie sie mir erzählt wurde).

Das ist, wenn in dieser Form korrekt, meiner Meinung nach eine überaus unsympathische Vorgehensweise, da ich als Autor eigentlich das Recht haben sollte, mir den Namen auszusuchen, unter dem meine Werke erscheinen. So gesehen ist das unabhängige Herumspielen schon befriedigender, auch wenn es für Irritationen sorgen kann und eine Menge Lernstoff bereithält.

Das ist natürlich nur ein Beispiel. Für andere Autoren mag es sehr wohl funktionieren, mit vielen Namen herumzuspielen, oder schlicht und einfach beim Eigennamen bleiben. Für mich hat der Eigenname nicht den richtigen Klang gehabt und es hat ein paar Versuche gebraucht, bis ich letztlich bei einem simplen, englisch klingenden Namen gelandet bin, der leicht zu merken ist und hoffentlich jede Menge Potential hat: John Aysa.

Mittwoch, 3. April 2013

Traurig

Zum einen ist Jess Franco dieser Tage, genauer, am 2. April gestorben, Filmregisseur etlicher Klassiker des ... hüstel ... schundigen Films und ziemlich eigenwillige Persönlichkeit. Ich habe einen ganzen Haufen seiner Filme mit Vergnügen genossen, auch die, in denen dann harter Sex gelandet ist, und etliche Machwerke - anders waren die Filme einfach nicht zu bezeichnen - schaudernd abgebrochen.

Weder die deutsche noch die englische Wikipedia bieten sonderlich viel zu seinem Leben. Deshalb - Jess Franco googlen und raussuchen, was interessant erscheint.

Zum anderen - Iain Banks, Großmeister der Space Opera und des wunderbaren "Kultur" Zyklus ist sterbenskrank und hat kein Jahr mehr zu leben. Das trifft einen Autor, der in Interviews als überaus sympathisch und klug erschienen ist - und, wie man auf dieser speziellen Seite nachlesen kann, auch gesegnet mit einem höchst eigenwilligen Sinn für Humor, der auch in seinen Büchern aufblitzt - und stellt neben der menschlichen Tragik einen herben Verlust für die SF Literatur dar.

Bei uns weniger bekannt, weil - ich glaube, nur ein einziger Titel, ganz kurz übersetzt gewesen ist - hat Banks auch einen Stapel bemerkenswerter Thriller geschrieben, harte, clevere Romane.