Laut meinem Verlag ist mein Roman Prinzessin - hier beim Verlag, hier auf meiner eigenen Website, einer der drei bestverkauften Titel des Monats. Sowas zu hören ist wunderschön. Hört sich doch bedeutend besser an als "dein Buch floppt und wir wissen nicht warum", nicht wahr? :-)
Was bedeutet so eine Aussage für das Schreiben? Dazu ein paar loose, ziemlich ungeordnete Gedanken:
Was gibt mir persönlich diese Meldung des Verlags? Die ungeheure Befriedigung etwas kreiert zu haben, für das sich Leute interessieren. Ganz egal, ob sie es mögen oder nicht. In meinem Fall wird das wohl eher auf Polarisierung hinauslaufen - entweder die Leser mögen das Buch oder sie hassen es. Prinzessin ist ein Roman der Extreme.
Es bedeutet, dass sich all die Mühe und der Selbstzweifel gelohnt haben, die einen beim Schreiben immer wieder heimsuchen (So Dinge wie "wird das je jemand lesen?" "warum haben andere solche Erfolge, obwohl sie genauso unbekannt sind?", "kann ich überhaupt schreiben" und viele, viele andere Anwandlungen von Masochismus).
Es heißt, dass man anfängt, sich ein Publikum zu erarbeiten und zu erkennen, was vom eigenen Werk die Leute am interessantesten finden.
In meinem Fall ist es ein Buch, das eine Geschichte voller Grausamkeiten und Grausigkeiten und mit jeder Menge Sex erzählt, die in einer Welt angesiedelt ist, die von den Menschen zum Teufel geschickt wurde.
Es bedeutet aber auch, unbedingt sich selbst treu zu bleiben und weiterhin nur das zu schreiben, was man selbst gern lesen möchte. Bleibe dir authentisch und das Publikum wird sich finden. Versuche mit aller Gewalt kommerziell zu werden und du verlierst.
Wie sieht das für mich aus? Bei mir hier der Idealfall eingetreten: Ich habe ein Buch geschrieben, bei dem ich mir treu geblieben bin, weil ich gern selbst sowas lese und es findet ein Publikum.
Natürlich musst du als Autor (so du nicht reiner Hobbyschreiber bist) an Geld denken, selbst wenn klar ist, dass du vom Schreiben allein, so wie die meisten Autoren, kaum je wirst leben können. Jeder Job muss sich irgendwie lohnen.
Autor ist ein sehr, sehr seltsamer Job. Du musst erst wahnsinnig viel Zeit und Arbeit reinstecken, ehe die Sache anfängt, kleinweise auch etwas abzuwerfen.
Eine der besten Verkörperungen des Begriffs "Selbständig" ist der Autorenjob: Selbst und ständig. Du allein arbeitest ununterbrochen an deinen Werken.
Bis du soweit bist wie James Patterson, - der das genaus Gegenteil von selbst und ständig ist, da er seine Ideen an Auftragsschreiber verteilt, auf die fertigen Bücher seinen Namen drucken lässt und damit 80 Millionen Dollar im Jahr macht, bis dorthin ist es ein laaanger Weg.
Daran zu denken, allein vom Schreiben leben zu können, ist fatal. Man würde sich nur unter Druck setzen und Stress und kreative Prozesse ... naja. Abgesehen davon könnte man auch keine Romane wie Prinzessin schreiben, die nun wirklich nicht massentauglich sind.
Willst du dich wirklich in das dichte Gewühl des Massenmarktes reinstürzen, dort, wo Dan Brown, John Grisham und Stephen King daheim sind? Es ist eher vernünftig und realistisch, sich bezüglich der monetären Vergütung der Arbeit mehr mit Begriffen wie "Long Tail" zu beschäftigen.
Kommerzielle Gratwanderung: Nutzt du als Autor so einen (bescheidenen!) Erfolg oder bleibst du stur und hältst dich an deine geplante Reihenfolge bei dem, was du schreibst? Auch in diesem Fall ist bei mir mit Prinzessin der Idealfall eingetreten: Ich kann den Erfolg nutzen, ohne kommerzielle Arschkriecherei betreiben zu müssen:
Ich habe auf meiner Website - und zwar hier - eine Übersicht zusammengestellt, welche Romane und Erzählungen in welcher Form zusammenängen. Und siehe da - Prinzessin ist ein Band 1. Das heißt, ein zweiter Roman war von mir schon von vornherein vorgesehen. Ich habe dafür schon ein Handlungsgerüst. Und es gibt schon eine Story mit She - die ist als Bonus hinten im Roman dabei. Und - Prinzessin ist Teil eines viel größeren Universums. Und da gibt es demnächst eine weitere Story.
Da entsteht eine Zukunft und sie hat begonnen, ihr hässliches Haupt zu heben und uns anzugrinsen. Oder so ;-)
Ich brauche mich nicht zu verbiegen, um jetzt einen Roman nachzusetzen - er ist von Haus aus existent gewesen. Ich muss ihn nur niederschreiben. DAS ist absolut ein Idealfall.
Schreiben ist Masochismus. Egal, ob du dabei Erfolg hast oder nicht. Schreiben ist befriedigend. Solange du schreibst, was du selbst lesen möchtest.
All das gilt sowohl für den Verlagsautor wie für den Self-Publisher.
Und wie immer - das ist rein mein subjektiver Eindruck und eine stimmungsabhängige Momentaufnahme. Weder vollständig, tiefsinnig oder weise. :-)
Ich glaub, das ist wieder mal ein Artikel, der etwas wirr daherkommt.
Und wer es jetzt kaum erwarten kann, dieses wunderbar explizite, obszöne, gewalttätige Erfolgswerk namens Prinzessin zu lesen, der holt sich am einfachsten und schnellsten das Ding bei Amazon - hier als eBook, und hier als Paperback.
Der Autor dankt.
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